LONDON (dpa-AFX) - Seit der Finanzkrise wollen die britischen Großbanken Lloyds (FSE:LLD) (ISE:LLOY) und Royal Bank of Scotland (RBS (ISE:RBS) (FSE:RYS)) wieder auf sicheren Boden kommen - doch ganz so weit sind sie noch nicht. Die teilverstaatlichten Institute bleiben anfällig für konjunkturelle Risiken, wie aus dem Banken-Stresstest der britischen Notenbank am Dienstag hervorgeht. Diesen bestanden beide Geldhäuser nur knapp. Fünf weitere Institute - darunter der Branchenprimus HSBC - kamen vergleichsweise locker durch die Prüfung. Düsterer sieht es bei der genossenschaftlich organisierten Co-Operative Bank aus. Als einziges der acht geprüften Institute fiel sie durch.
Das Geldhaus rutschte auf eine harte Kernkapitalquote von minus 2,6 Prozent. Das bedeutet: Im Krisenfall hätte die Bank nicht genug eigene Mittel, um ihre Risiken abzusichern. Die Notenbank forderte das Co-Op-Management auf, neue Pläne vorzulegen, um die Kapitalpuffer zu stärken. Der britische Stresstest konfrontierte die Banken mit einem strengeren Krisenszenario als der Ende Oktober abgeschlossene Fitnesscheck der europäischen Bankenaufsicht. So mussten die Institute etwa beweisen, dass sie auch bei um 35 Prozent einbrechenden Immobilienpreisen noch genügend Kapitalpuffer haben. Zudem wurde eine Arbeitslosenquote von 12 Prozent sowie ein Leitzinsanstieg auf 4 Prozent im Test simuliert. Dabei blieb die RBS mit einer harten Kernkapitalquote 4,6 Prozent nur so eben über der geforderten Marke 4,5 Prozent. Lloyds kam auf 5 Prozent. Die übrigen Banken kamen besser durch den Test: Die HSBC (ISE:HSBA) (FSE:HBC1) schloss mit einem Wert von 8,7 Prozent am besten ab, die britische Tochter der spanischen Bank Santander (MADRID:SAN)(FSE:BSD2) kam auf 7,6 Prozent. Standard Chartered (ISE:STAN) (FSE:STD) erreichte 7,1 Prozent, Barclays (ISE:BARC) (FSE:BCY) 7,0 und Nationwide 6,1 Prozent.