MÜNSTER (dpa-AFX) - Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will den Versicherer Provinzial Nordwest nicht verkaufen. Der Hauptausschuss des Verbands habe sich bei seiner Sitzung am Freitag in Münster gegen eine Übernahme durch einen privaten Wettbewerber ausgesprochen, sagte ein LWL-Sprecher. Der Landschaftsverband hält 40 Prozent der Anteile an dem Sparkassenversicherer.
Dem Branchenriesen Allianz wurde Interesse an der Provinzial Nordwest nachgesagt. 'Wir sehen keinerlei Veranlassung, an einen privaten Interessenten zu verkaufen', sagte der Ausschussvorsitzende Dieter Gebhard. 'Für den LWL sind und bleiben die Provinzial-Versicherungen integraler Bestandteil des öffentlichen Finanzdienstleistungsverbundes.' Auch die Sparkassen in Schleswig-Holstein, die 18 Prozent an der Provinzial Nordwest halten, sind gegen einen Verkauf.
Der Landschaftsausschuss forderte Verbandsdirektor Wolfgang Kirsch auf, sich für Gespräche über eine Fusion der Provinzial Nordwest mit der Provinzial Rheinland starkzumachen. Bis Ende März soll ein Zusammenschluss beraten werden - dann muss eine Entscheidung her.
In Münster demonstrierten gleichzeitig mehr als 2000 Beschäftigte und Unterstützer der Provinzial mit Trillerpfeifen und Trommeln. Sie hatten in den letzten zwei Wochen auf Papier und im Internet rund 170 000 Unterschriften gegen einen Verkauf gesammelt. 'Provinzialer halten auch bei frostigem Wetter zusammen' oder 'Hände weg von unserer Provinzial' war auf den Plakaten zu lesen, die die Demonstranten vor sich hertrugen.
Vertreter von SPD und CDU stellten sich in Münster auf die Seite der Provinzial-Mitarbeiter. 'Es kann nicht darum gehen, ein öffentliches Unternehmen an ein privates zu verkaufen', sagte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) am Rande der Demo. Mit Blick auf Fusionsgespräche zwischen Provinzial Nordwest und Rheinland erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Karl-Josef Laumann: 'Ich finde es ist richtig, innerhalb der Provinzial-Versicherung zu gucken, wie kann man noch besser werden.'
Verdi befürchtet aber, dass es bei einem Scheitern der Fusion doch zu einem Verkauf kommen könnte. Die Verkaufsdebatte sei nicht vom Tisch, sagte Gewerkschaftssprecher Frank Fassin. 'Wir fordern von allen Eignern eine endgültig abschließende Entscheidung.'
Die westfälischen Sparkassen hielten sich eine Übernahme weiter offen, sagte der Provinzial-Betriebsratsvorsitzende in Münster, Albert Roer. 'Wir erwarten von den Sparkassen, dass sie endlich zu ihrem Unternehmen stehen.' Die Provinzial sei 'eine Institution in Westfalen', die sich an vielen Stellen engagiere./wbj/DP/she
Dem Branchenriesen Allianz
Der Landschaftsausschuss forderte Verbandsdirektor Wolfgang Kirsch auf, sich für Gespräche über eine Fusion der Provinzial Nordwest mit der Provinzial Rheinland starkzumachen. Bis Ende März soll ein Zusammenschluss beraten werden - dann muss eine Entscheidung her.
In Münster demonstrierten gleichzeitig mehr als 2000 Beschäftigte und Unterstützer der Provinzial mit Trillerpfeifen und Trommeln. Sie hatten in den letzten zwei Wochen auf Papier und im Internet rund 170 000 Unterschriften gegen einen Verkauf gesammelt. 'Provinzialer halten auch bei frostigem Wetter zusammen' oder 'Hände weg von unserer Provinzial' war auf den Plakaten zu lesen, die die Demonstranten vor sich hertrugen.
Vertreter von SPD und CDU stellten sich in Münster auf die Seite der Provinzial-Mitarbeiter. 'Es kann nicht darum gehen, ein öffentliches Unternehmen an ein privates zu verkaufen', sagte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) am Rande der Demo. Mit Blick auf Fusionsgespräche zwischen Provinzial Nordwest und Rheinland erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag, Karl-Josef Laumann: 'Ich finde es ist richtig, innerhalb der Provinzial-Versicherung zu gucken, wie kann man noch besser werden.'
Verdi befürchtet aber, dass es bei einem Scheitern der Fusion doch zu einem Verkauf kommen könnte. Die Verkaufsdebatte sei nicht vom Tisch, sagte Gewerkschaftssprecher Frank Fassin. 'Wir fordern von allen Eignern eine endgültig abschließende Entscheidung.'
Die westfälischen Sparkassen hielten sich eine Übernahme weiter offen, sagte der Provinzial-Betriebsratsvorsitzende in Münster, Albert Roer. 'Wir erwarten von den Sparkassen, dass sie endlich zu ihrem Unternehmen stehen.' Die Provinzial sei 'eine Institution in Westfalen', die sich an vielen Stellen engagiere./wbj/DP/she