😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Mappus muss auf Auftritt vor EnBW-Ausschuss lange warten

Veröffentlicht am 28.06.2012, 19:43
STUTTGART (dpa-AFX) - Baden-Württembergs früherer Regierungschef Stefan Mappus (CDU) muss noch bis Oktober auf seinen nächsten Auftritt vor dem EnBW -Untersuchungsausschuss warten. 'Wenn er kommt, dann am 12. Oktober', sagte Grünen-Obmann Uli Sckerl am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Mappus hatte zuletzt erklärt, er wolle so rasch wie möglich erneut aussagen, um die Anwürfe gegen ihn auszuräumen können. Derweil bekräftigte der Ausschuss, seine Arbeit bis Jahresende abzuschließen.

Noch vor der Sommerpause sollen Mitarbeiter der Investmentbank Morgan Stanley und die Führung des Landesrechungshofs vor dem Gremium erscheinen, teilte der Ausschussvorsitzende Ulrich Müller (CDU) mit. Der Landesrechungshof hatte das Gebaren von Mappus und Morgan Stanley bei der Anbahnung des Aktiengeschäfts am Dienstag scharf gerügt.

Im Landtag bekräftigte die grün-rote Koalition am Donnerstag, dass die EnBW-Affäre auch ein 'CDU-Problem' sei. SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel warnte die Union davor, sich aus der Verantwortung zu ziehen. 'Sie waren immer dabei. Sie sind Mappus', rief Schmiedel den CDU-Abgeordneten zu. Die CDU könne es sich nicht so einfach machen und sagen, für den Kauf der Anteile des Energieversorgers seien nur Mappus und der Investmentbanker Dirk Notheis zuständig gewesen. 'Sie haben das Geschäft immer nur bejubelt', kritisierte auch Grünen-Fraktionsvize Andrea Lindlohr. Es sei es höchste Zeit, dass sich die CDU von dem Deal distanziere, betonte Schmiedel.

Für die Christdemokraten erklärte der Wirtschaftsexperte Paul Nemeth: 'So falsch die Abwicklung des Geschäfts auch war, der Kauf des Unternehmens war richtig.' Wie auch die FDP warf er Grün-Rot vor, der EnBW mit der Schiedsklage vor der internationalen Handelskammer zu schaden. Es sei fatal für die EnBW, dass das Land vom französischen Energiekonzern EDF zwei Milliarden Euro zurückfordere und mit einem Ausstieg aus der EnBW drohe. 'Ziehen Sie die Klage zurück', forderte er. Der FDP-Obmann im EnBW-Untersuchungsausschuss, Andreas Glück, kritisierte, das Land mache mit der Klage das Rating der EnBW 'kaputt', was die Zinsen für Anleihen steigen lasse. Die EnBW-Mitarbeiter hätten Angst um ihr Unternehmen.

Lindlohr entgegnete, die Baden-Württemberger stellten sich eher die Frage, 'ob sie von einem Machtkartell von CDU und FDP regiert worden sind'. Die vom Rechnungshof kritisierte Abwicklung des Milliardengeschäfts Ende 2010 decke ein Problem der CDU auf. 'Dirk Notheis ist ihr Gewächs.' Der Deutschlandchef von Morgan Stanley war früher Landeschef der Jungen Union. Staatsministerin Silke Krebs (Grüne) hielt der CDU vor, sie sei uneinsichtig: 'Wenn es Ihnen der Staatsgerichtshof noch nicht klar gemacht hat, dann vielleicht der Rechnungshof.'

Die Finanzprüfer hatte dem Landtag am Dienstag eine lange Mängelliste übergeben, in der sie dem Ex-Regierungschef große Versäumnisse bei der geheimen Anbahnung des Aktienkaufs vorhalten. Das Verfahren habe 'in wesentlichen Teilen nicht den Anforderungen genügt, die aus der Landesverfassung und der Landeshaushaltsordnung folgen'. Mappus habe 'ohne Not' aufs Tempo gedrückt und somit eine sorgfältige rechtliche und wirtschaftliche Prüfung verhindert.

In der ersten Sitzung nach der Sommerpause sollen im U-Ausschuss Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Staatsministerin Silke Krebs (beide Grüne) und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid als Zeugen aussagen. Am 12. Oktober könnten dann neben Mappus auch der Deutschlandchef von Morgan Stanley, Dirk Notheis, und der federführende Anwalt der Kanzlei Gleiss Lutz, Martin Schockenhoff, erneut vernommen werden./hot/DP/ck

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.