BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius (ETR:FRE) will seine Infusions- und Generikasparte Kabi mit einer Übernahme in Lateinamerika weiter stärken. Kabi habe eine Vereinbarung zum Erwerb des brasilianischen Pharmaunternehmens Novafarma Indústria Farmaceutica getroffen, teilte der Dax (ETR:DAX)-Konzern am Freitag in Bad Homburg mit. Mit dem Zukauf schaffe Fresenius Kabi eine "gute Ausgangsbasis" für den Ausbau des Geschäfts mit Generika in Lateinamerika, so Mats Henriksson, Chef von Kabi, in der Mitteilung. Das Unternehmen biete eine breite Palette intravenös zu verabreichender Nachahmermittel wie etwa Narkosemittel an und habe 2013 einen Umsatz von 34 Millionen Euro erzielt.
Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Fresenius rechnet im zweiten Quartal mit dem Abschluss der Transaktion. Details zum Kaufpreis nannten die Bad Homburger nicht. Nach Angaben aus Finanzkreisen liegt das Volumen der Transaktion bei rund 100 Millionen Euro.
Die margenstarke Sparte Kabi ist seit 1977 in Brasilien tätig. Das Land ist der größte Markt für Arzneimittel in Lateinamerika mit einem Volumen von 14,5 Milliarden Euro im Jahr 2013. In den vergangenen Jahren lagen die Wachstumsraten im hohen einstelligen bis niedrig zweistelligen Prozentbereich. Diese Entwicklung dürfte auch in den kommenden Jahren anhalten.
Mit dem Zukauf lässt Fresenius-Chef Ulf Schneider seinen jüngsten Aussagen nach kleineren Zukäufen schnell Taten folgen: Nach dem Zukauf eines Großteils der Krankenhäuser des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum (ETR:RHK) für rund 3 Milliarden Euro waren an den Finanzmärkten Spekulationen über eine neue Milliardenübernahme bei Fresenius aufgekommen. Diese hatte Schneider bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal vor wenigen Tagen zu entschärfen versucht: "Wir verfolgen derzeit keine Transaktionen, die größer als eine Milliarde Euro sind."/ep/jha/fbr