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ROUNDUP: Meyer Burger droht mit Ende der Solarmodulproduktion in Deutschland

Veröffentlicht am 17.01.2024, 09:47
Aktualisiert 17.01.2024, 10:00
© Reuters.

FREIBERG (dpa-AFX) - Der Fertigung von Solarmodulen im sächsischen Freiberg droht erneut das Aus. Der Hersteller Meyer Burger (SIX:MBTN) erwägt nach eigenen Angaben vom Mittwoch, sein dortiges Werk zu schließen und damit die Herstellung von Solarmodulen in Deutschland zu beenden. Das Schweizer Unternehmen stellte einen Plan vor, um die "unhaltbaren Verluste" in Europa zu verringern und sich auf die USA zu konzentrieren. "Ein Teil des Plans wäre bedauerlicherweise die Schließung des Werkes in Freiberg, Deutschland, bereits Anfang April 2024."

Angesichts des sich verschlechternden europäischen Marktumfelds sei die Solarproduktion in der Region in vollem Umfang vorerst nicht weiter tragbar. Bei dem Werk in Freiberg handle es sich um die größte Solarmodulproduktion Europas. 500 Beschäftigte wären davon betroffen.

Eine endgültige Entscheidung müsste bis Mitte Februar getroffen werden, teilte das Unternehmen weiter mit - "sofern keine ausreichenden Maßnahmen zur Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in Europa, etwa durch Resilienzmaßnahmen, ergriffen werden".

Die Zellproduktion in Bitterfeld-Wolfen solle weiterlaufen und den Hochlauf der Modulproduktion in den USA unterstützen. Auch der Maschinenbau sowie die Entwicklungsstandorte in der Schweiz und Deutschland seien von den Maßnahmen nicht betroffen, hieß es. In Hohenstein-Ernstthal (Landkreis Zwickau) betreibt Meyer Burger ein Technologie- und Produktzentrum.

Nach vorläufigen Zahlen erwartet Meyer Burger für das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 135 Millionen Franken (144 Mio Euro). Operativ erwartet das Unternehmen einen Verlust auf Stufe Ebitda in Höhe von mindestens 126 Millionen Franken. Grund für das schlechte Ergebnis seien Marktverzerrung in Europa, teilte das Unternehmen weiter mit.

Die Cash-Position kam zum Jahresende 2023 bei lediglich rund 150 Millionen Franken zu liegen, hieß es weiter. Nach aktuellen Prognosen benötigt das Unternehmen jedoch Barmittel in Höhe von ca. 450 Millionen Franken, um einen positiven Cashflow zu erzielen. Hierzu stellte das Unternehmen verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Aussicht. Die Aktie brach im Handel in Zürich zum Start um über 30 Prozent ein.

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Deutsche Solarhersteller warnen schon länger vor Dumpingpreisen durch Module aus China und verweisen auf deutlich bessere Bedingungen in den USA. Meyer Burger selbst baut dort eine Produktion auf, die voraussichtlich im zweiten Quartal anlaufen soll. "In den USA können wir - bedingt durch die dortige Industriepolitik - unsere führende Technologieposition voll ausnutzen, was zu einem erheblichen Interesse von potenziellen Partnern führt", erklärte Unternehmenschef Gunter Erfurt.

Erst vor wenigen Wochen hatten Politiker aus Sachsen parteiübergreifend ein klares Bekenntnis des Bundes zur deutschen Solarindustrie gefordert. Es drohe der Verlust Tausender Jobs vor allem im Osten Deutschlands, warnten sie in einem Schreiben an Bundesregierung und Bundestag. Zudem gehe es darum, die Abhängigkeit von China zu begrenzen. "Die Solarindustrie liefert uns die günstigste Technologie zur Energiegewinnung - Deutschland darf dieses Know-how nicht preisgeben." Dazu seien faire Wettbewerbsbedingungen nötig. In Sachsen gibt es mit Solarwatt und Heckert Solar weitere Hersteller.

2018 hatte Deutschlands einst größter Solarmodulhersteller Solarworld (F:SWVKk) endgültig Insolvenz angemeldet und den Standort in Freiberg mit rund 600 Mitarbeitern geschlossen. Neue Hoffnung keimte, als der Maschinenbauer Meyer Burger in die Herstellung von Modulen einstieg und in den früheren Solarworld-Hallen eine neue Produktion startete. "Hier sieht man einmal mehr, was möglich ist, wenn man in Technologie investiert und nicht aufgibt", hatte Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Eröffnung 2021 erklärt.

Aktuelle Kommentare

Nicht drohen, sofort auswandern
faire Wettbewerbsbedingungen sind hier nicht möglich aufgrund der ganzen erfundenen Abgaben und Vorgaben. Andere Länder wie USA sind unternehmerfreundlicher, das ersparte Geld kann in Qualität investiert werden. Hier geht alles nur für Bürokratie und Steuern drauf, Qualität ist nicht mehr finanzierbar. In die USA wird es zukünftig wohl die meisten ziehen verständlicherweise.
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