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ROUNDUP: Michelle Obama begeistert Amerikaner - Schuldenrekord trübt das Bild

Veröffentlicht am 05.09.2012, 16:14
Aktualisiert 05.09.2012, 16:16
CHARLOTTE/WASHINGTON (dpa-AFX) - Jubel für Michelle Obama, Bangen vor der Schuldenuhr: Mit einer gefeierten Rede hat sich die amerikanische First Lady für die Wiederwahl ihres Ehemannes starkgemacht. Präsident Barack Obama verdiene eine zweite Amtszeit, weil er die Lösung sozialer Probleme nicht als Politik verstehe, sondern als persönliche Aufgabe, rief die 48-jährige Michelle Obama am späten Dienstagabend jubelnden Delegierten beim Parteitag der Demokraten in Charlotte (North Carolina) zu. Kommentatoren reagierten überwiegend euphorisch. Der Auftritt wurde allerdings davon überschattet, dass der US-Schuldenstand eine weitere Billionenmarke überschritt.

Während die Demokraten bei ihrem dreitägigen Treffen die Erfolge des Präsidenten beschwören und vor der Politik des Herausforderers Mitt Romney warnen, überschritten die Staatsschulden die Grenze von 16 Billionen US-Dollar (12,77 Billionen Euro). Das selbst auferlegte US-Schuldenlimit von knapp 16,4 Billionen Dollar könnte pünktlich zur Präsidentenwahl am 6. November erreicht werden und den Wahlkampf auf den Kopf stellen. Der Rekordwert sei eine 'traurige Erinnerung an Obamas gebrochenes Versprechen, das Defizit zu halbieren', sagte der republikanische Parlamentspräsident John Boehner.

Die Nachricht wurde jedoch weitgehend vom Auftritt der beliebten Präsidenten-Gattin zur besten TV-Sendezeit überstrahlt, der Obama wichtige Sympathiepunkte bringen sollte. 'Wir müssen noch einmal zusammenkommen und zusammenstehen für den Mann, dem wir vertrauen können, dass er dieses Land weiter nach vorn bringt', sagte Michelle Obama am Ende ihrer emotionalen Ansprache, in der sie tief in die Familiengeschichte eintauchte.

'Wenn es darum geht, unsere Wirtschaft wieder aufzubauen, dann denkt Barack an Leute wie meinen Vater und seine Großmutter', sagte sie und verwies auf die bescheidenen Verhältnisse, in denen beide aufwuchsen. Sie setzte damit einen Kontrapunkt zu Romney, der Spross eines erfolgreichen Geschäftsmanns ist und mittlerweile zu den reichsten Amerikanern zählt.

In der vergangenen Woche hatte Ann Romney bei dem Parteitag der Republikaner vorgelegt und in einer hochgelobten Rede ihren 65 Jahre alten Mann als treu sorgenden Familienvater dargestellt. 'Beide Frauen waren überzeugend, aber Mrs. Obama, die schon früher vor einem Parteitag gesprochen hatte, legte den stärksten Auftritt hin', urteilte die 'New York Times'.

Wie zuvor Ann Romney stellte Michelle Obama auch ihre persönliche Beziehung zu ihrem Mann in den Mittelpunkt. Die Erfahrung der Präsidentschaft habe sie noch enger zusammengeschweißt. 'Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist, aber heute liebe ich meinen Mann sogar noch mehr als vor vier Jahren', sagte sie. Das liege auch daran, dass sie in der Zeit viel über ihn gelernt habe. 'Ich habe aus erster Hand erfahren, dass Präsident zu sein Dich nicht verändert - es zeigt, wer Du bist.' Obama verfolgte die Rede mit seinen Töchtern Malia und Sasha vor dem Fernseher im Weißen Haus.

Die 'Washington Post' sprach von einer 'exzellenten Rede'. Sie habe eine direkte Verbindung zum Wähler hergestellt. Mit ihrem Beitrag habe sie die Latte für den Rest des Parteitages sehr hoch gehängt. Am Mittwoch war es an Ex-Präsident Bill Clinton, die Bevölkerung von Obama zu überzeugen. Obamas große Antrittsrede folgt am Donnerstag. Romney hat der Republikaner-Parteitag nicht den gewünschten Auftrieb verschafft: Laut einer am Dienstag veröffentlichten Gallup-Umfrage kommt er auf 46 Prozent Zustimmung, Obama auf 47.

Es galt als reine Formalie, dass die knapp 6.000 Delegierten Obama am Mittwochabend offiziell als Kandidaten für die Wahl aufstellen. Der Bürgermeister der texanischen Stadt San Antonio, Julian Castro, trat direkt vor Michelle Obama auf und erhielt für seine harten verbalen Angriffe auf Romney viel Beifall in der prall gefüllten Basketball-Arena, die etwa 15.000 Zuschauer fasst. Auch Obamas ehemaliger Stabschef Rahm Emanuel, der heute Bürgermeister von Chicago ist, konnte die Demokraten in Begeisterung versetzen.

Ex-Präsident Jimmy Carter stellte Obama per Videozuschaltung ein blendendes Zeugnis in der Außenpolitik aus. 'Präsident Obama hat das Ansehen der USA in der Weltgemeinschaft wiederhergestellt', sagte der 87-jährige Friedensnobelpreisträger.

Auf dem Parteitag unterstützten die Demokraten auch Obamas Vorhaben, die Steuern für Großverdiener zu erhöhen. Bürger mit einem Einkommen von mehr als 250 000 Dollar (198 000 Euro) sollen künftig kräftiger zur Kasse gebeten werden, heißt es in dem verabschiedeten Parteiprogramm. Für die restlichen 98 Prozent der Bevölkerung sollen die Steuern gleichbleiben. Die Republikaner lehnen Steuererhöhungen grundsätzlich ab.

Das Parteimanifest der Demokraten befürwortet im Gegensatz zu der republikanischen Version die gesetzliche Gleichbehandlung homosexueller Paare. Es bekräftigt auch das Recht der Frauen, selbst über eine Abtreibung zu entscheiden. Die Republikaner sind kategorisch gegen Abtreibungen, auch nach Vergewaltigungen, bei Inzest oder wenn das Leben der Mutter auf dem Spiel steht./mcm/DP/jha

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