BERLIN (dpa-AFX) - Das Bundessozialministerium hat das Interesse an der abschlagsfreien Rente mit 63 als wenig überraschend bezeichnet. Die Zahl von etwa 12 000 sei nicht besonders hoch, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag in Berlin.
Schon nach altem Recht wurden pro Jahr etwa 150 000 Anträge auf eine Rente mit 63 erwartet, für die man dann Abschläge hinnehmen musste. Wegen der zum 1. Juli in Kraft tretenden Neuregelung werde im laufenden Jahr mit höchstens zusätzlich 50 000 Anträgen gerechnet, sagte der Sprecher. Allerdings habe das Ministerium keine eigene Zahlen vorliegen.
Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass der Rentenversicherung Bund bereits mehr als 6000 Anträge auf eine abschlagfreie Rente mit 63 vorlägen. Ein Sprecher der Behörde erklärte am Montag, dies sei allerdings der Stand von Anfang Juni, neuere Zahlen lägen nicht vor. Man rechne damit, dass bei den regionalen Rentenversicherungsträgern ähnlich viele Anträge eingegangen seien. Damit dürfte die Zahl inzwischen deutlich über 12 000 liegen.
Wer mindestens 45 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt hat, kann vom 1. Juli an schon ab 63 Jahren ohne Abschlag in Rente gehen. Dieses Alter wird bis 2019 schrittweise auf 65 Jahre angehoben.sl