😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Nur noch drei Geberländer im Finanzausgleich - Klage kommt

Veröffentlicht am 17.01.2013, 18:49
BERLIN/WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Gruppe der Geberländer im Länderfinanzausgleich (LFA) wird immer kleiner: Nur noch Hessen, Bayern und Baden-Württemberg zahlten 2012 in das System ein. Alle anderen Länder bekamen Geld aus dem Topf, wie aus einer aktuellen Übersicht des Bundesfinanzministeriums in Berlin vom Donnerstag hervorgeht. Hamburg fiel als Geberland aus und wurde ebenfalls alimentiert.

Bayern bekräftigte seine Absicht, gemeinsam mit Hessen gegen die bestehenden LFA-Regeln zu klagen. Bei einer gemeinsamen Kabinettssitzung am 5. Februar in Wiesbaden wollen die Regierungen die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht auf den Weg bringen.

Zum Abschluss einer CSU-Fraktionsklausur in Wildbad Kreuth nannte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), den Finanzausgleich eine 'himmelschreiende Ungerechtigkeit'. Er fügte hinzu: 'Wir sind solidarisch, aber nicht blöd.' Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat die Klage wiederholt als 'Akt der politischen Notwehr' bezeichnet.

Größter LFA-Profiteur war mit Abstand auch 2012 Berlin, das 3,32 Milliarden Euro erhielt. 'Das ist kein Länderfinanzausgleich mehr, sondern ein Hauptstadt-Finanzierungsinstrument. Das pervertiert das System', sagte der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) der 'Oberhessischen Presse' (Marburg/Freitag). Ziel der Klage sei für Hessen, weniger einbezahlen zu müssen. 'Wenn wir mehr zahlen wollten, bräuchten wir nicht klagen. Nehmen würden es die anderen bestimmt jederzeit freiwillig.'

Hessen steuerte 2012 knapp 1,33 Milliarden Euro bei, etwa 500 Millionen Euro weniger als im Jahr 2011. Allerdings ist in Hessen die Belastung je Einwohner am höchsten. Am Mittwoch hatte Minister Schäfer einen Einbruch bei den Steuereinnahmen gegen Ende 2012 verkündet. Dies sei beim hessischen LFA-Soll von 1,33 Milliarden schon berücksichtigt, hieß es im Finanzministerium. Hessen habe aber im Lauf des Jahres sogar 1,67 Milliarden Euro eingezahlt. Daraus ergibt sich ein Guthaben, das mit dem LFA-Soll 2013 verrechnet wird.

Insgesamt wurden fast 7,93 Milliarden Euro umverteilt, rund 600 Millionen mehr als im Vorjahr. Am meisten eingezahlt hat erneut Bayern. Es trägt mit 3,9 Milliarden Euro (2011: 3,66 Mrd.) weiter die Hälfte der komplizierten Ausgleichszahlungen. Zweitgrößter Zahlmeister ist inzwischen Baden-Württemberg, das 2,69 Milliarden Euro einzahlte nach 1,78 Milliarden Euro im Jahr davor. Hamburg hatte 2011 noch 62,17 Millionen Euro zugeschossen. 2012 kassierte der von SPD-regierte Stadtstaat dagegen 21,2 Millionen Euro.

Seehofer rief die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg auf, sich an der Klage zu beteiligen. Bisher setzt Stuttgart auf eine Verhandlungslösung. Der Finanzausgleich regelt die Verteilung der Einnahmen zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Jedes der 16 Bundesländer hat aufgrund seiner wirtschaftlichen, geografischen und regionalen Besonderheiten unterschiedlich hohe Einnahmen. Hauptziel ist laut Grundgesetz die 'Vereinheitlichung der Lebensverhältnisse'./sl/fko/DP/jsl

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.