MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Münchner Prozess gegen vier Ex-Vorstände der BayernLB wegen des milliardenschweren Fehlkaufs der Hypo Alpe Adria (HGAA) steht vor der Einstellung. Der Vorsitzende Richter Joachim Eckert bestätigte am Montag nach vierwöchiger Prozesspause, dass es entsprechende Gespräche zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigern gegeben habe. Weitere Details nannte er aber zunächst nicht. Eckert unterbrach die Verhandlung daraufhin für Beratungen des Gerichts mit den Verfahrensbeteiligten. Es gebe "noch einiges zu besprechen".
Gegen zwei der sechs angeklagten ehemaligen Top-Manager soll der Prozess dagegen offenbar weitergehen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Ex-Vorständen Untreue vorgeworfen, weil sie die HGAA 2007 trotz offenkundiger Risiken gekauft und damit hohen Schaden angerichtet haben sollen. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe stets bestritten.
Die "Süddeutschen Zeitung" hatte berichtet, das Verfahren gegen die vier Banker solle gegen geringe Geldauflagen eingestellt werden. Für den früheren BayernLB-Vorstand Michael Kemmer, der inzwischen an der Spitze des Bundesverbandes deutscher Banken steht, sei eine Zahlung von 20 000 Euro vorgesehen, ebenso für den früheren Vize-Chef der Landesbank, Theodor Harnischmacher. Die früheren Vorstände Ralph Schmidt und Stefan Ropers sollen laut "SZ" jeweils 5000 Euro zahlen. Das Verfahren gegen den früheren BayernLB-Chef Werner Schmidt und den damaligen Landesbank-Vize Rudolf Hanisch werde dagegen fortgeführt.
Eckert wollte zu diesen Details aber nichts sagen. Auch wenn in den Medien bereits verkündet werde, was das Gericht zu tun gedenke, werde all das "nicht so schnell gehen, wie Sie sich das vorstellen".br/DP/stb