ST. PETERSBURG (dpa-AFX) - Die Energiegroßmacht Russland will mit ihren drittgrößten Währungsreserven der Welt dem Euro weiter die Treue halten. Moskau werde ungeachtet der Probleme in der Eurozone einen 'bedeutenden Teil' seiner Rücklagen in Euro behalten, sagte Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. 'Wir unternehmen keinerlei einseitige Schritte, die die ohnehin schon schwierige Lage der europäischen Gemeinschaftswährung erschweren würden', sagte Putin vor Hunderten Wirtschaftsvertretern. Russland hält rund 40 Prozent seiner Reserven im Wert von mehr als 500 Milliarden US-Dollar in Euro.
Zugleich räumte der russische Präsident ein, dass die andauernden Finanzprobleme für Nervosität sorgten. 'Die Risiken in Europa sind auf dem Vormarsch und das Misstrauen auf dem Handelsparkett steigt', sagte er. Viele naheliegende Schritte zu einer Lösung würden auch aus politischen Gründen verzögert. 'Halbherzige Maßnahmen machen die Situation noch schlimmer.'
Gleichwohl gäben das jüngste Ergebnis der Parlamentswahl in Griechenland, die Entscheidungen der EU-Kommission und einiger Staaten Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Nun müssten gemeinsam die richtigen Schlüsse gezogen werden, betonte Putin. Er schloss nicht aus, dass Russland 2014 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beitritt. Noch in diesem Jahr soll das Land Mitglied der Welthandelsorganisation WTO werden.
Für das Inland kündigte Putin ein 'Programm der großen Umwandlungen' an. Dazu gehörten etwa ein Privatisierungsprogramm gegen den Staatskapitalismus, mehr Wettbewerb und ein modernes Rechtssystem. Weil westliche Unternehmen immer wieder über Behördenwillkür und zu viel Bürokratie klagen, soll der Präsident des Unternehmerverbandes, Boris Titow, künftig als Ombudsmann für ein besseres Geschäftsklima sorgen. Die Korruption sei für die Rohstoffmacht Russland eine größere Gefahr als ein niedriger Ölpreis, sagte Putin.
Nach den jüngsten Protesten russischer Regierungsgegner warnte Putin vor einer Störung des sozialen Friedens in dem Land. 'Die Begierde nach Veränderung ist zweifellos ein Motor des Fortschritts. Aber sie wird kontraproduktiv und sogar gefährlich, wenn sie zur Zerstörung des gesellschaftlichen Friedens führt', sagte Putin. Der Kremlchef warb erneut um Geduld für die Entwicklung Russlands. Regierungsgegner kritisieren, dass auf dem jährlichen Forum stets viel versprochen werde, aber kaum Taten folgten und die Reden nur dem Ziel dienten, Investoren anzulocken./bvi/mau/DP/jha
Zugleich räumte der russische Präsident ein, dass die andauernden Finanzprobleme für Nervosität sorgten. 'Die Risiken in Europa sind auf dem Vormarsch und das Misstrauen auf dem Handelsparkett steigt', sagte er. Viele naheliegende Schritte zu einer Lösung würden auch aus politischen Gründen verzögert. 'Halbherzige Maßnahmen machen die Situation noch schlimmer.'
Gleichwohl gäben das jüngste Ergebnis der Parlamentswahl in Griechenland, die Entscheidungen der EU-Kommission und einiger Staaten Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Nun müssten gemeinsam die richtigen Schlüsse gezogen werden, betonte Putin. Er schloss nicht aus, dass Russland 2014 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beitritt. Noch in diesem Jahr soll das Land Mitglied der Welthandelsorganisation WTO werden.
Für das Inland kündigte Putin ein 'Programm der großen Umwandlungen' an. Dazu gehörten etwa ein Privatisierungsprogramm gegen den Staatskapitalismus, mehr Wettbewerb und ein modernes Rechtssystem. Weil westliche Unternehmen immer wieder über Behördenwillkür und zu viel Bürokratie klagen, soll der Präsident des Unternehmerverbandes, Boris Titow, künftig als Ombudsmann für ein besseres Geschäftsklima sorgen. Die Korruption sei für die Rohstoffmacht Russland eine größere Gefahr als ein niedriger Ölpreis, sagte Putin.
Nach den jüngsten Protesten russischer Regierungsgegner warnte Putin vor einer Störung des sozialen Friedens in dem Land. 'Die Begierde nach Veränderung ist zweifellos ein Motor des Fortschritts. Aber sie wird kontraproduktiv und sogar gefährlich, wenn sie zur Zerstörung des gesellschaftlichen Friedens führt', sagte Putin. Der Kremlchef warb erneut um Geduld für die Entwicklung Russlands. Regierungsgegner kritisieren, dass auf dem jährlichen Forum stets viel versprochen werde, aber kaum Taten folgten und die Reden nur dem Ziel dienten, Investoren anzulocken./bvi/mau/DP/jha