HAMBURG (dpa-AFX) - Der Rechtsstreit um die als "Hartz-IV-Rebellin" bekanntgewordene Jobcenter-Mitarbeiterin Inge Hannemann geht am Donnerstag (10.00 Uhr) in eine neue Runde. Die Hamburgerin war im April 2013 suspendiert worden, weil sie gegen das "System Hartz IV" kämpft.
Ob die Freistellung rechtens war, dazu läuft seit vergangenem Jahr ein Hauptsacheverfahren am Arbeitsgericht. Doch eine neue Entwicklung führte zu einem Eilverfahren, das am Donnerstag beginnt: Die Stadt beendete vor zwei Wochen die sogenannte Abordnung Hannemanns an das Jobcenter Altona und setzte sie in der Sozialbehörde ein. Dagegen wehrt sich die Frau. Sie habe für diese Stelle gar nicht die notwendigen Qualifikationen, argumentiert sie.
Hannemann ist derzeit krankgeschrieben und hat die neue Stelle bislang nicht angetreten. Die 46-Jährige will zurück an ihren alten Arbeitsplatz im Jobcenter. "Ich mag den Job, und ich bin immer noch der Meinung, dass ich wirklich das System von innen heraus reformieren kann", hatte sie dazu in einem früheren dpa-Interview erklärt. Hannemann war im Jobcenter Hamburg-Altona seit Herbst 2011 in Teilzeit beschäftigt und dort zuständig für Jugendliche, deren Vermittlung als schwierig galt.
Die umstrittene "Hartz-IV-Rebellin" pocht vor allem auf die Abschaffung von Sanktionen gegen Langzeitarbeitslose, die Termine nicht einhalten oder Jobangebote ablehnen. Die Hartz-IV-Kritikerin ist umstritten. Während die einen ihr Selbstdarstellung vorwerfen, loben sie andere als mutige Frau. Zahlreiche Unterstützer begleiten sie zu jedem Gerichtstermin.b