FRANKFURT (dpa-AFX) - Die schwache Nachfrage aus dem Inland hat der deutschen Elektroindustrie einen durchwachsenen Jahresauftakt beschert. Während Umsatz und Produktion im Januar auf Jahressicht leicht zulegten, gingen bei den Unternehmen weniger Bestellungen ein, wie der Branchenverband ZVEI am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
"Während die Auslandsaufträge um 6,9 Prozent zunahmen, blieben die Bestellungen aus dem Inland 8,2 Prozent unter Vorjahresniveau", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann. Damit lag der Ordereingang insgesamt um 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert. 2014 waren die Bestellungen zum Vorjahr korrigiert um 0,8 Prozent gestiegen.
Die Entwicklung passt ins Bild: Die Maschinenbauer hatten zum Jahresauftakt ebenfalls weniger Order von Inlandskunden in den Büchern. Insgesamt stiegen die Auftragseingänge in dieser Schlüsselindustrie aber nach früheren Angaben, weil das Auslandsgeschäft um vier Prozent wuchs.
Die preisbereinigte Produktion der Elektroindustrie übertraf ihren Vorjahreswert im Januar um 0,6 Prozent. Im Gesamtjahr 2015 erwartet der ZVEI einen Anstieg um 1,5 Prozent, nachdem die Produktion 2014 um revidiert 2,6 Prozent gestiegen war.
Auch beim Umsatz legte die Branche leicht um 0,5 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro zu - ebenfalls ausschließlich dank des starken Auslandsgeschäfts. "Die Erlöse mit inländischen Kunden haben sich um 5,8 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro verringert. Der Auslandsumsatz ist dagegen um 6,7 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro gestiegen", betonte Gontermann. Dabei entwickelte sich vor allem das Geschäft im Euroraum dynamisch: Die Erlöse mit Kunden aus der Eurozone stiegen um 8,1 Prozent (auf 2,6 Milliarden Euro), der Umsatz mit Abnehmern aus Drittländern um 5,8 Prozent (auf 4,2 Milliarden Euro).
Im Gesamtjahr 2014 wuchs der Branchenumsatz um revidiert 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 171,9 Milliarden Euro. Für 2015 rechnet der ZVEI mit einem Umsatzanstieg auf 174,5 Milliarden Euro.