😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Schwellenländer atmen nach Zinssprung in Türkei durch

Veröffentlicht am 29.01.2014, 10:08

FRANKFURT/ANKARA (dpa-AFX) - Die massiven Zinserhöhungen in der Türkei haben am Mittwoch zu deutlicher Entspannung an den Finanzmärkten vieler Schwellenländer geführt. Am späten Vorabend hatte die türkische Notenbank sich mit einem geldpolitischen Kraftakt gegen den drastischen Kursverfall der Lira gestemmt - ein Schritt, den viele Experten als überfällig ansahen, der in seiner Heftigkeit aber überraschte.

Die Notenbank CBRT hatte nach einer Krisensitzung in Ankara den Leitzins von bisher 4,50 auf 10,00 Prozent angehoben. Auch die Zinssätze für Übernacht-Kredite und -Ausleihungen stiegen massiv. Die türkische Lira, die seit Jahresbeginn unter heftigem Abwertungsdruck stand, kletterte zwischenzeitlich um 4,1 Prozent zum US-Dollar und machte damit den größten Kurssprung seit 2008.

SCHWELLENLÄNDER-WÄHRUNGEN IM AUFWIND

Auch andere Schwellenländer-Währungen, die zuletzt stark unter Druck standen, legten kräftig zu. Der südafrikanische Rand stieg zeitweise um 1,2 Prozent zum Dollar. Südkoreas Won verzeichnete den stärksten Kursanstieg seit vier Monaten. Indiens Rupie und Indonesiens Rupiah kletterten ebenfalls deutlich. Der argentinische Peso und der brasilianische Real konnten sich weiter stabilisieren.

Der breite Schwellenländer-Aktienindex 'MSCI Emerging Markets' zog in der Nacht um 1,2 Prozent auf 944,90 Punkte an - so stark wie seit Mitte November nicht mehr. Auch die Aktienmärkte in Europa, Asien und den USA reagierten nach dem türkischen Zinssprung erleichtert. Darren Clarke, Händler beim Broker Gekko Markets, sieht dadurch das zuletzt erschütterte Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Schwellenländer wieder deutlich gestärkt. Am Vortag hatte bereits die indische Notenbank überraschend die Zinsen angehoben.

AKTIENMÄRKTE REAGIEREN ERLEICHTERT

Die Wall Street konnte nach der Zinsentscheidung ihre Gewinne verteidigen und lieferte den asiatischen Börsen damit eine positive Vorgabe. Die Kurse zogen vor allem in Japan deutlich an. Die europäischen Märkte griffen den Trend am Mittwochmorgen auf und starteten fest in den Handel. Der Dax (ETR:DAX) zog im frühen Handel um 1,30 Prozent an, für den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) ging es um 1,15 Prozent aufwärts.

Sichere Anlagen wie Bundesanleihen waren entsprechend weniger gefragt. Der für die deutschen Staatstitel richtungsweisende Euro-Bund-Future (DTB:FGBL032014F) fiel am Morgen um 0,11 Prozent auf 142,31 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf 1,786 Prozent. Der Preis pro Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold fiel leicht zurück auf 1253 Dollar.

EXPERTEN BEGRÜSSEN GELDPOLITISCHE MASSNAHMEN

Nicht nur die Finanzmärkte, auch Experten begrüßten die Maßnahmen der türkischen Notenbank. 'Dies war absolut notwendig, um einerseits die Inflationsgefahren einzudämmen und andererseits die Finanzierung des hohen Leistungsbilanzdefizits zu gewährleisten', sagte Thu Lan Nguyen von der Commerzbank.

Die türkische Währung befand sich in den vergangenen Wochen im freien Fall. Die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan steht wegen eines Korruptionsskandals mit dem Rücken zur Wand. Hinzu kommt die starke Abhängigkeit des Landes von ausländischem Kapital, was sich in hohen Handelsdefiziten spiegelt. Die Inflation liegt mit 7,4 Prozent auf hohem Niveau.

BILLIGGELD-ENTZUG DER US-NOTENBANK FED

Erschwerend kommt für die Türkei wie für viele andere Schwellenländer die Politik der US-Notenbank Fed hinzu. Weil die Fed ihre Flut billigen Geldes drosselt, ziehen Investoren in großem Maßstab Mittel aus den Regionen ab, die in den vergangenen Jahren von der Liquiditätsschwemme profitiert hatten. Am Abend werden die US-Währungshüter ihren geldpolitischen Kurs bestimmen.

Ökonomen rechnen mit einer weiteren Einschränkung der Dollarflut. Die zur Konjunkturstützung aufgelegten Anleihekäufe der Fed dürften nach Einschätzung der meisten Volkswirte von derzeit 75 Milliarden Dollar pro Monat auf 65 Milliarden Dollar reduziert werden. Bereits im Dezember hatte die Notenbank eine Einschränkung um zehn Milliarden Dollar beschlossen./hbr/rum/bgf/fbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.