FRANKFURT (dpa-AFX) - Spanien hält die Finanzmärkte weiter in Atem. Zu Wochenbeginn trübte sich die Lage am dortigen Anleihemarkt weiter ein - die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen stieg erstmals in diesem Jahr wieder über die Marke von sechs Prozent. Der Euro geriet entsprechend unter Druck. Auch die Prämien für Ausfallversicherungen auf spanische Staatsanleihen (CDS) legten zu und erreichten den zweiten Handelstag in Folge einen Rekordwert. In diesem Fahrwasser verschlechterte sich auch die Lage am Rentenmarkt Italiens, allerdings nicht ganz so stark wie im Nachbarland Spanien.
Im richtungsweisenden Zehnjahresbereich stieg die Rendite für spanische Staatstitel am Montag auf bis zu 6,13 Prozent. Anfang Februar hatte sie noch deutlich niedriger bei unter fünf Prozent gelegen. Noch stärker standen Staatspapiere in den kurzen Laufzeiten unter Druck. Im zweijährigen Bereich stieg die Rendite - ein Maßstab für das Misstrauen der Investoren - auf bis zu 3,68 Prozent. Anfang April hatte sie mit 2,5 Prozent über einen ganzen Prozentpunkt niedriger gelegen. In Italien legten die Renditen weniger stark zu als in Spanien. Zudem liegt das Renditeniveau dort mittlerweile unter dem Niveau in Spanien.
EURO UNTER DRUCK - CDS AUF REKORD
Der Euro geriet unterdessen spürbar unter Druck. Zwischenzeitlich sank die Gemeinschaftswährung erstmals seit Mitte Februar unter die Marke von 1,30 US-Dollar. Im Tief kostete ein Euro 1,2993 Dollar, bevor er sich leicht auf zuletzt 1,3020 Dollar erholte. Das britische Pfund profitierte von der Entwicklung und stieg zum Euro auf den höchsten Stand seit September 2010. Auch der Yen, der unter Anlegern als 'sicherer Hafen' gilt, war wieder stärker gefragt.
An den Märkten für Ausfallversicherungen auf Staatsanleihen stiegen die Prämien für spanische Titel auf einen neuen Rekordwert. Am Montag legte die CDS-Prämie für eine fünfjährige spanische Anleihe um rund 18 Stellen auf 521 Basispunkte zu. Das bedeutet, dass die Absicherung einer spanischen Anleihe über beispielsweise 10.000 Euro derzeit 521 Euro pro Jahr kostet - so viel wie noch nie.
EZB VERUNSICHERT
Ausschlaggebend für die jüngste Eintrübung ist die angespannte Haushaltslage in Spanien. Zudem sorgt die verwässerte Arbeitsmarktreform in Italien für Unmut unter Investoren. Darüber hinaus gab es zuletzt widersprüchliche Aussagen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB). Hier geht es darum, ob die Notenbank künftig wieder am freien Markt mit Anleihekäufen intervenieren will. Das entsprechende Programm ruht seit mehreren Wochen. Für Nervosität sorgen auch zwei Auftritte Spaniens am Geld- und Kapitalmarkt, die für diese Woche geplant sind.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich die Lage am spanischen Rentenmarkt deutlich verschlechtert. Allerdings ist sie noch nicht ganz so trübe wie im November 2011, als neben Spanien und Italien auch wichtige Kernländer Europas bis hin zu Frankreich in die Schusslinie geraten waren. Seinerzeit standen einige europäische Anleihemärkte kurz vor der Kollaps, bevor eine gemeinsame Aktion führender Notenbanken für sichtliche Entspannung gesorgt hatte. Zusätzliche Beruhigung brachte die Europäische Zentralbank (EZB), die den europäischen Bankensektor seit Dezember mit zwei riesigen Geldspritzen über insgesamt eine Billion Euro versorgt hat./bgf/jkr
Im richtungsweisenden Zehnjahresbereich stieg die Rendite für spanische Staatstitel am Montag auf bis zu 6,13 Prozent. Anfang Februar hatte sie noch deutlich niedriger bei unter fünf Prozent gelegen. Noch stärker standen Staatspapiere in den kurzen Laufzeiten unter Druck. Im zweijährigen Bereich stieg die Rendite - ein Maßstab für das Misstrauen der Investoren - auf bis zu 3,68 Prozent. Anfang April hatte sie mit 2,5 Prozent über einen ganzen Prozentpunkt niedriger gelegen. In Italien legten die Renditen weniger stark zu als in Spanien. Zudem liegt das Renditeniveau dort mittlerweile unter dem Niveau in Spanien.
EURO UNTER DRUCK - CDS AUF REKORD
Der Euro geriet unterdessen spürbar unter Druck. Zwischenzeitlich sank die Gemeinschaftswährung erstmals seit Mitte Februar unter die Marke von 1,30 US-Dollar. Im Tief kostete ein Euro 1,2993 Dollar, bevor er sich leicht auf zuletzt 1,3020 Dollar erholte. Das britische Pfund profitierte von der Entwicklung und stieg zum Euro auf den höchsten Stand seit September 2010. Auch der Yen, der unter Anlegern als 'sicherer Hafen' gilt, war wieder stärker gefragt.
An den Märkten für Ausfallversicherungen auf Staatsanleihen stiegen die Prämien für spanische Titel auf einen neuen Rekordwert. Am Montag legte die CDS-Prämie für eine fünfjährige spanische Anleihe um rund 18 Stellen auf 521 Basispunkte zu. Das bedeutet, dass die Absicherung einer spanischen Anleihe über beispielsweise 10.000 Euro derzeit 521 Euro pro Jahr kostet - so viel wie noch nie.
EZB VERUNSICHERT
Ausschlaggebend für die jüngste Eintrübung ist die angespannte Haushaltslage in Spanien. Zudem sorgt die verwässerte Arbeitsmarktreform in Italien für Unmut unter Investoren. Darüber hinaus gab es zuletzt widersprüchliche Aussagen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB). Hier geht es darum, ob die Notenbank künftig wieder am freien Markt mit Anleihekäufen intervenieren will. Das entsprechende Programm ruht seit mehreren Wochen. Für Nervosität sorgen auch zwei Auftritte Spaniens am Geld- und Kapitalmarkt, die für diese Woche geplant sind.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich die Lage am spanischen Rentenmarkt deutlich verschlechtert. Allerdings ist sie noch nicht ganz so trübe wie im November 2011, als neben Spanien und Italien auch wichtige Kernländer Europas bis hin zu Frankreich in die Schusslinie geraten waren. Seinerzeit standen einige europäische Anleihemärkte kurz vor der Kollaps, bevor eine gemeinsame Aktion führender Notenbanken für sichtliche Entspannung gesorgt hatte. Zusätzliche Beruhigung brachte die Europäische Zentralbank (EZB), die den europäischen Bankensektor seit Dezember mit zwei riesigen Geldspritzen über insgesamt eine Billion Euro versorgt hat./bgf/jkr