TÜBINGEN/BRUNSBÜTTEL (dpa-AFX) - Der Stadtwerkeverbund Südweststrom gibt seine Pläne für ein Kohlekraftwerk in Schleswig-Holstein endgültig auf. Das habe die Gesellschafterversammlung am Donnerstag in Tübingen beschlossen, teilte Südweststrom mit. Die anfangs rund 90 beteiligten Stadtwerke vor allem aus Baden-Württemberg hatten vor, in Brunsbüttel an der Elbe für 3,2 Milliarden Euro das größte Steinkohlekraftwerk Deutschlands zu bauen. Doch zuletzt hatte das Projekt zahlreiche Rückschläge zu verkraften. So gelten neue Kohlekraftwerke durch die Energiewende als nicht mehr wirtschaftlich, und auch die neue Landesregierung in Schleswig-Holstein lehnt das Projekt ab.
'Es ist schade, dass die ständigen Richtungswechsel und die Verzögerungen von Entscheidungen in der bundesdeutschen Energiepolitik letztendlich zu dem Beschluss geführt haben, das Projekt nicht mehr zu realisieren', sagte Südweststrom- Geschäftsführerin Bettina Morlok. Aber da nun auch die neue schleswig-holsteinische Landesregierung das Projekt ablehne, werde Südweststrom nicht weiter für das Projekt kämpfen.
Das Steinkohlekraftwerk war ein echtes Prestigeprojekt, als die Pläne vor vier Jahren konkret wurden. Plötzlich trauten sich kleine Stadtwerke, den großen Atomstromkonzernen Paroli zu bieten und mit vereinten Kräften ein eigenes Kraftwerk zu bauen. Unter dem Dach des Stadtwerkeverbunds Südweststrom wurde das Vorhaben vorangetrieben.
Doch an der Elbe stießen die Pläne der Baden-Württemberger für ein Kohlekraftwerk von Anfang an auf wenig Gegenliebe. Umweltschutzorganisationen liefen Sturm gegen die vermeintliche CO2-Schleuder, Tierschützer sorgten sich um Fische und Vögel in der Elbe. Wenig später kamen wirtschaftliche Rückschläge hinzu. Erst durch die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und dann durch die Förderung erneuerbarer Energien gerieten Kohlekraftwerke ökonomisch immer weiter ins Hintertreffen. Und schließlich kamen vor zwei Monaten mit dem Regierungswechsel in Schleswig-Holstein mit SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband drei Partner an die Macht, die das Kraftwerk ablehnen.
30 Stadtwerke hatten in den vergangenen Jahren schon die Reißleine gezogen und sich aus dem Projekt verabschiedet. Anfang 2012 bekundete mit der schweizerischen Repower auch ein Großgesellschafter, das Vorhaben nicht weiterzuverfolgen. Letztlich sei den Südwest-Stadtwerken gar keine andere Möglichkeit geblieben, als die Pläne aufzugeben, sagen Insider.
Für die beteiligten Stadtwerke ist nun noch die Frage offen, auf welchen Kosten sie für die Planung des Milliardenprojekts sitzen bleiben. Wie hoch diese sind, ist nach Angaben von Südweststrom noch nicht genau zu beziffern./mhe/DP/he
'Es ist schade, dass die ständigen Richtungswechsel und die Verzögerungen von Entscheidungen in der bundesdeutschen Energiepolitik letztendlich zu dem Beschluss geführt haben, das Projekt nicht mehr zu realisieren', sagte Südweststrom- Geschäftsführerin Bettina Morlok. Aber da nun auch die neue schleswig-holsteinische Landesregierung das Projekt ablehne, werde Südweststrom nicht weiter für das Projekt kämpfen.
Das Steinkohlekraftwerk war ein echtes Prestigeprojekt, als die Pläne vor vier Jahren konkret wurden. Plötzlich trauten sich kleine Stadtwerke, den großen Atomstromkonzernen Paroli zu bieten und mit vereinten Kräften ein eigenes Kraftwerk zu bauen. Unter dem Dach des Stadtwerkeverbunds Südweststrom wurde das Vorhaben vorangetrieben.
Doch an der Elbe stießen die Pläne der Baden-Württemberger für ein Kohlekraftwerk von Anfang an auf wenig Gegenliebe. Umweltschutzorganisationen liefen Sturm gegen die vermeintliche CO2-Schleuder, Tierschützer sorgten sich um Fische und Vögel in der Elbe. Wenig später kamen wirtschaftliche Rückschläge hinzu. Erst durch die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und dann durch die Förderung erneuerbarer Energien gerieten Kohlekraftwerke ökonomisch immer weiter ins Hintertreffen. Und schließlich kamen vor zwei Monaten mit dem Regierungswechsel in Schleswig-Holstein mit SPD, Grünen und Südschleswigschem Wählerverband drei Partner an die Macht, die das Kraftwerk ablehnen.
30 Stadtwerke hatten in den vergangenen Jahren schon die Reißleine gezogen und sich aus dem Projekt verabschiedet. Anfang 2012 bekundete mit der schweizerischen Repower auch ein Großgesellschafter, das Vorhaben nicht weiterzuverfolgen. Letztlich sei den Südwest-Stadtwerken gar keine andere Möglichkeit geblieben, als die Pläne aufzugeben, sagen Insider.
Für die beteiligten Stadtwerke ist nun noch die Frage offen, auf welchen Kosten sie für die Planung des Milliardenprojekts sitzen bleiben. Wie hoch diese sind, ist nach Angaben von Südweststrom noch nicht genau zu beziffern./mhe/DP/he