WAIBLINGEN (dpa-AFX) - Gestärkt von einer guten Nachfrage zu Jahresbeginn blickt der Motorsägenhersteller Stihl optimistisch in die Zukunft und will wieder deutlich wachsen. "Wir peilen ein Plus von 5 Prozent an", sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora am Dienstag am Unternehmenssitz im schwäbischen Waiblingen. Im vergangenen Jahr hatte Stihl noch unter dem starken Euro und dem langen Winter gelitten. Der Umsatz war nur leicht um 1,4 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro gewachsen. Zu Währungskursen des Vorjahres hätte das Wachstum Kandziora zufolge bei 5 Prozent gelegen.
Die Euro-Aufwertung macht derzeit auch anderen exportorientierten Unternehmen zu schaffen. Generell gilt: Bei einem steigenden Eurokurs verteuern sich Produkte aus Deutschland auf dem Weltmarkt. Das kann sich auf den Absatz auswirken, weil die Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen. Auch im laufenden Geschäftsjahr machen sich die negativen Währungseffekte bemerkbar.
Stihl habe seine Motorsägen, Sensen oder Heckenscheren daher in einzelnen Ländern zuletzt häufig zu günstigeren Preisen angeboten als eigentlich veranschlagt, sagte Kandziora. Das habe sich auch auf das Ergebnis ausgewirkt. Zum Gewinn macht das Familienunternehmen üblicherweise keine Angaben. Zuletzt habe er aber lediglich die Größenordnung des Vorjahres erreicht.
Stihl belastete Kandziora zufolge zudem, dass die Gartensaison 2013 in Europa und Nordamerika wegen des ungewöhnlich langen Winters erst spät gestartet sei. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres habe das Wetter aber wieder mitgespielt, sagte Kandziora. Wachstumstreiber sind für die Schwaben unter anderem die USA und China. Profitieren will Stihl zudem von einem Trennschleifer mit Akku-Antrieb, der Mitte des Jahres auf den Markt kommen soll.
Zudem forscht der Hersteller an besonders leichten Produkten. Am Dienstag präsentierten die Schwaben etwa den Prototyp einer Carbon-Leichtbau-Säge aus Kohlenstofffasern und Titan, die 1,4 Kilogramm leichter ist als eine vergleichbare Stihl-Säge.br