FRANKFURT (dpa-AFX) - Während Experten gespannt auf die EZB-Ratssitzung an diesem Donnerstag und Details zum neuen Anleihekaufprogramm der Notenbank warten, profitieren Staatstitel krisengeschwächter Euro-Länder bereits jetzt von der Aussicht auf eine Entspannung in der Schuldenkrise. Insbesondere jüngste Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi sorgten für starke Kursgewinne an den Rentenmärkten Spaniens, Italiens und Portugals. Im Gegenzug gingen die Renditen - ein Maßstab für die Kreditkosten der Länder - stark zurück. Mittlerweile liegen die Zinsen in den kurzen Laufzeiten, wo die Europäische Zentralbank (EZB) beabsichtigt zu intervenieren, zum Teil halb so hoch wie vor Monatsfrist.
Besonders stark fiel die Rendite zweijähriger Staatsanleihen in den vergangenen Tagen in Portugal. Seit Ende letzter Woche sank sie um fast einen ganzen Prozentpunkt auf aktuell 4,16 Prozent. Vor gut einem Monat hatte der Zins noch wesentlich höher bei sieben Prozent gelegen. Drastisch fiel die Entwicklung binnen Monatsfrist auch in den großen Krisenländern Spanien und Italien aus. Als Grund gilt die vielbeachtete Rede des EZB-Chefs in London, als Draghi Ende Juli versicherte, alles für den Erhalt des Euro tun zu wollen. Seither ist die Rendite zweijähriger spanischer Staatspapiere von 6,5 Prozent auf nunmehr gut drei Prozent gesunken. In Italien ermäßigte sich das Renditeniveau von damals fünf Prozent auf aktuell 2,3 Prozent.
Spürbar geringer fällt der Renditerückgang in längeren Laufzeiten aus. Experten nennen dafür einen einfachen Grund: Da die EZB beabsichtigt, ihre zweite Runde von Anleihekäufen auf den kurzen Laufzeitbericht zu begrenzen, profitieren diese Papiere freilich am stärksten. Erst am Montagabend hatte EZB-Präsident Draghi vor EU-Parlamentariern gesagt, dass Anleihekäufe mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren keine Staatsfinanzierung durch die Notenpresse darstellten und daher mit dem Mandat der Notenbank vereinbar seien.
Entsprechend deutlich reagierten südeuropäische Kurzläufer auf die Draghi-Aussagen: Am Dienstag gab die zweijährige Rendite in Portugal um fast einen halben Prozentpunkt nach. In Spanien verringerte sich die Rendite im gleichen Laufzeitbereich um 0,3 Punkte, in Italien um 0,2 Punkte.
Dass die Lage am europäischen Anleihemarkt aber immer noch angespannt ist, zeigt ein Blick auf robuste Kernländer: So liegt die Zweijahresrendite in der größten Euro-Wirtschaft Deutschland leicht im negativen Bereich. In Österreich, Finnland und den Niederlanden bewegt sie sich nur knapp über der Nulllinie. Der Zulauf in sichere Staatstitel ist also immer noch so stark, dass sich Anleger mit Minizinsen zufrieden geben - oder im Falle deutscher Papiere sogar bereit sind draufzulegen./bgf/jsl
Besonders stark fiel die Rendite zweijähriger Staatsanleihen in den vergangenen Tagen in Portugal. Seit Ende letzter Woche sank sie um fast einen ganzen Prozentpunkt auf aktuell 4,16 Prozent. Vor gut einem Monat hatte der Zins noch wesentlich höher bei sieben Prozent gelegen. Drastisch fiel die Entwicklung binnen Monatsfrist auch in den großen Krisenländern Spanien und Italien aus. Als Grund gilt die vielbeachtete Rede des EZB-Chefs in London, als Draghi Ende Juli versicherte, alles für den Erhalt des Euro tun zu wollen. Seither ist die Rendite zweijähriger spanischer Staatspapiere von 6,5 Prozent auf nunmehr gut drei Prozent gesunken. In Italien ermäßigte sich das Renditeniveau von damals fünf Prozent auf aktuell 2,3 Prozent.
Spürbar geringer fällt der Renditerückgang in längeren Laufzeiten aus. Experten nennen dafür einen einfachen Grund: Da die EZB beabsichtigt, ihre zweite Runde von Anleihekäufen auf den kurzen Laufzeitbericht zu begrenzen, profitieren diese Papiere freilich am stärksten. Erst am Montagabend hatte EZB-Präsident Draghi vor EU-Parlamentariern gesagt, dass Anleihekäufe mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren keine Staatsfinanzierung durch die Notenpresse darstellten und daher mit dem Mandat der Notenbank vereinbar seien.
Entsprechend deutlich reagierten südeuropäische Kurzläufer auf die Draghi-Aussagen: Am Dienstag gab die zweijährige Rendite in Portugal um fast einen halben Prozentpunkt nach. In Spanien verringerte sich die Rendite im gleichen Laufzeitbereich um 0,3 Punkte, in Italien um 0,2 Punkte.
Dass die Lage am europäischen Anleihemarkt aber immer noch angespannt ist, zeigt ein Blick auf robuste Kernländer: So liegt die Zweijahresrendite in der größten Euro-Wirtschaft Deutschland leicht im negativen Bereich. In Österreich, Finnland und den Niederlanden bewegt sie sich nur knapp über der Nulllinie. Der Zulauf in sichere Staatstitel ist also immer noch so stark, dass sich Anleger mit Minizinsen zufrieden geben - oder im Falle deutscher Papiere sogar bereit sind draufzulegen./bgf/jsl