😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Ungarn macht Weg für internationale Finanzhilfe frei

Veröffentlicht am 06.07.2012, 15:44
Aktualisiert 06.07.2012, 15:48
BUDAPEST/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Mit einer Änderung des Notenbankgesetzes hat Ungarns Parlament den Weg für milliardenschwere Finanzhilfen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und EU frei gemacht. Das Parlament stimmte am Freitag mit großer Mehrheit dafür. Nach langem Tauziehen beugt Ungarn sich damit dem internationalen Druck. Die Kritik der internationalen Geldgeber hatte sich gegen den als zu stark erachteten Einfluss der Regierung auf Entscheidungen der Zentralbank gerichtet. Weil die EU-Kommission die Unabhängigkeit der Notenbank gefährdet sah, hatte sie mit rechtlichen Schritten gegen die rechts-konservative Regierung von Premier Viktor Orban gedroht.

Die EU-Kommission erklärte in Brüssel, die unterbrochenen Verhandlungen würden nun wieder aufgenommen. Ungarn erhofft sich von EU und IWF Notkredite von bis zu 20 Milliarden Euro. Etwa 15 Milliarden sollen vom IWF kommen. Mit diesen vorbeugenden Krediten will das Land, das kein Euro-Mitglied ist, seinen Haushalt wieder in Ordnung bringen und Investoren beruhigen. Ungarn kämpft seit Monaten verzweifelt gegen die Staatspleite an.

Zu Jahresanfang war der Streit zwischen EU und Ungarn um das kurz zuvor geänderte Zentralbankgesetz eskaliert - nun lenkt Ungarn ein. Nach den Änderungen muss der Währungsrat der Zentralbank, der Zinsentscheidungen trifft, nun nicht mehr die Regierung über seine Sitzungen und Tagesordnungen informieren. Die Regierung schickt auch keinen eigenen Vertreter mehr in diese Sitzungen. Im Rat dürfen die vom Parlament gewählten Mitglieder nicht mehr doppelt so zahlreich sein wie die von der Notenbank bestimmten Mitglieder. Gestrichen wurde auch der von IWF, EU und EZB kritisierte Plan, die Notenbank mit der Finanzmarktaufsichtsbehörde PSZAF zusammenzulegen.

Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, die Gespräche würden rasch fortgesetzt: 'Eine gemeinsame EU-IWF Expertengruppe wird am 17. Juli nach Budapest reisen.' EU und IWF hatten die Gespräche abgebrochen, weil sie fürchteten, dass die Märkte Ungarn kein Vertrauen entgegenbringen würden, solange die Notenbank nicht absolut unabhängig sei. Die EU-Behörde will nun auch das angedrohte Verfahren wegen Verletzung der EU-Verträge gegen Ungarn nicht weiter verfolgen. In anderen Punkten wie Datenschutz und Unabhängigkeit der Justiz gibt es aber weiter Streit zwischen Brüssel und Budapest.

Für die Änderungen des Zentralbankgesetzes stimmten am Freitag die Parlamentarier der rechtsnationalen Regierungspartei FIDESZ, die Oppositionsparteien MSZP (Sozialisten) und LMP (Grüne-Liberale). Dagegen stimmte die rechtsradikale Partei Jobbik.

Der für die Verhandlungen mit dem IWF zuständige Minister Mihaly Varga sagte, das Notenbank-Gesetz sei nach engen Konsultationen mit IWF, EU und Europäischer Zentralbank geändert worden. Ungarns Regierung werde keine vorzeitige Änderung in der Notenbank-Führung vornehmen und damit bis zum Ende ihres 2013 ablaufenden Mandats warten. Dies habe Ministerpräsident Orban in Briefen an EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und den EZB-Vorsitzenden Mario Draghi versprochen, sagte Varga weiter./mt/kl/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.