😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: US-Justiz verschont Goldman Sachs

Veröffentlicht am 10.08.2012, 15:08
Aktualisiert 10.08.2012, 15:12
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Justiz lässt von Goldman Sachs ab. Die viel gescholtene US-Investmentbank muss wegen ihrer Geschäfte zu Zeiten der Finanzkrise keine Strafverfolgung fürchten. Während ein Senatsausschuss der Wall-Street-Größe noch im vergangenen Jahr krumme Hypotheken-Deals vorgehalten hatte, erklärte das US-Justizministerium nun nach eingehender Prüfung, dass es 'keine brauchbare Basis gebe, strafrechtlich gegen Goldman Sachs oder die Mitarbeiter vorzugehen'.

Die Mitteilung des Ministeriums vom späten Donnerstag, aus der US-Medien zitierten, ist ein großer Erfolg für Goldman Sachs. Die Bank stand lange im Zentrum der Kritik von US-Politikern, wenn es um Verfehlungen und Auswüchse der Wall Street ging. Ein 639 Seiten langer Senatsbericht aus dem April 2011 war gespickt mit Vorwürfen, Goldman Sachs habe sich auf Kosten seiner Kunden bereichert. Die Autoren hatten das Justizministerium zu Ermittlungen gedrängt.

'Wir sind glücklich, dass diese Sache hinter uns liegt', erklärte eine Sprecherin des Geldhauses. Senator Carl Levin, der dem Senatsausschuss zur Aufklärung der Finanzkrise vorstand, hatte Goldman Sachs und Bankchef Llyod Blankfein wiederholt 'dreckige Geschäfte' unterstellt. Goldman habe seinen Klienten schrottreife Hypotheken-Papiere angedreht, während die Bank auf den Kollaps des Marktes gewettet habe, lautete der zentrale Vorwurf.

Ähnliche Vorwürfe hatte schon die US-Börsenaufsicht SEC im Jahr 2010 erhoben - und Goldman Sachs zur Zahlung von 550 Millionen Dollar verdonnert. Die Bank räumte damals ein, Investoren bei einem bestimmten Deal unzureichend informiert zu haben. Bei einem anderen, 1,3 Milliarden Dollar schweren Hypotheken-Geschäft, hat die SEC dagegen ihre Nachforschungen erst vor wenigen Tagen ohne Ergebnis eingestellt, wie Goldman Sachs am Donnerstag im Quartalsbericht ausführte.

Die Fälle, auf die sich der Senat bezogen hatte, liegen fünf und mehr Jahre zurück. Damals hatten Banken massenhaft US-Hauskredite zu Wertpapieren gebündelt und an Investoren verkauft. Das war so lange eine einträgliche Geldanlage, wie die Immobilienpreise in den Vereinigten Staaten stiegen. Als ab 2007 jedoch die Blase platzte und viele Schuldner ihre Raten nicht mehr zahlen konnten, brach der Wert der Hypothekenpapiere ein - die Finanzkrise nahm ihren Lauf und steigerte sich zu einer weltweiten Wirtschaftskrise.

'Als Goldman Sachs erkannte, dass der Hypothekenmarkt am Kippen war, haben sie Anstrengungen unternommen, um von dem Einbruch auf Kosten ihrer Klienten zu profitieren', schrieb der Ausschuss im Jahr 2011. Auch andere Institute wie die Deutsche Bank sowie die Ratingagenturen gerieten in die Schusslinie. 'Bei unseren Untersuchungen sind wir auf eine Schlangengrube voller Gier, Interessenkonflikten und Missetaten gestoßen', hatte Senator Levin damals gesagt.

Langsam laufen die Fristen aus, bis zu denen Banken überhaupt noch belangt werden können. Überdies sind die Ermittler und Finanzaufseher mit neuen Skandalen beschäftigt: Der Manipulation von Zinssätzen wie dem Libor (Barclays und andere), angeblich illegale Transaktionen mit dem Iran (Standard Chartered ), mangelnde Kontrollen zur Unterbindung von Geldwäsche (HSBC ) oder angebliche Hilfe bei Steuerhinterziehungen in Deutschland (Credit Suisse ). Der Name Goldman Sachs taucht in keinem der neuen Skandalen auf./das/DP/wiz

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.