😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: 'Wir brauchen diese Ausnahmen' - Bauern bleiben bei Mindestlohn hart

Veröffentlicht am 25.06.2014, 16:52

BAD DÜRKHEIM (dpa-AFX) - Wenige Tage vor der Entscheidung des Bundestags über die Mindestlohnregelung hat der Deutsche Bauernverband seine Forderung nach Ausnahmen für bestimmte Saisonarbeiter mit dramatischen Worten bekräftigt. Für Menschen, deren Arbeitseinsatz in Deutschland auf 50 Tage begrenzt sei, dürfe es nur 80 Prozent des Mindestlohns geben, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied beim Deutschen Bauerntag am Mittwoch in Bad Dürkheim. Sonst drohten Preiserhöhungen und die Abwanderung von Betrieben. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verteidigte in ihrem Grußwort den Mindestlohn.

Der Gesetzentwurf zum Mindestlohn soll noch vor der Sommerpause des Bundestages Anfang Juli verabschiedet werden. Der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde soll dann von 2015 an für alle ab 18 Jahren gelten. Ausnahmen gibt es bis 2017 für Branchen mit einem überregional gültigen Tarifvertrag.

In seiner Grundsatzrede rechtfertigte Rukwied die Forderung nach Ausnahmen beim Mindestlohn für bestimmte Saisonarbeiter. "Alles andere gefährdet nicht nur deren Arbeitsplätze, sondern gefährdet auch Existenzen in der Landwirtschaft und den Sonderkulturen", sagte er. In diesem Bereich, zu dem etwa Spargel und Wein gehören, machten die Lohnkosten 60 bis 80 Prozent der Kosten aus.

Wenn hier in Sachen Mindestlohn nicht gegengesteuert werde, drohe die Gefahr, dass die Produktion in Länder wie Polen oder Rumänien abwandere, wo der Mindestlohn nur bei 2,31 Euro beziehungsweise bei 1,14 Euro liege, sagte Rukwied. Je nach Arbeitsintensität der Kulturen sei auch damit zu rechnen, dass die Preise um 20 bis 30 Prozent angehoben werden müssten. "Wir brauchen diese Ausnahmen", sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler. Sonst könne man arbeitsintensive Kulturen wie Spargel und Erdbeeren mittelfristig in Deutschland "vergessen".

Ministerpräsidentin Dreyer sagte, es sei schwer, in einem Mindestlohngesetz Ausnahmen für unterschiedliche Bereiche und Branchen zu haben. Außerdem hätten Menschen, die diese harte Arbeit machten, Anspruch darauf, gut entlohnt zu werden. "Der Mindestlohn ist uns sehr wichtig in diesem Land, und ich würde mich freuen, wenn wir ihn auch entsprechend umsetzen könnten."

Am ersten von zwei Kongresstagen kritisierte Rukwied zusammen mit der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken (Grüne) auch den Reformvorschlag der EU-Kommission für die Öko-Verordnung. Das Papier schaffe keine Rahmenbedingungen, von denen die heimischen Öko-Betriebe profitieren könnten, erklärten beide. Am Bauerntag nehmen etwa 600 Delegierte teil. Themen sind unter anderem Flächenschutz, Tierhaltung und Globalisierung.tb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.