BERLIN (dpa-AFX) - Bei der Suche nach Arbeitskräften greift die deutsche Wirtschaft zunehmend auch auf Zuwandererkinder zurück. Trotz der zum Teil deutlich schlechteren Vorbildung haben sie in der Bundesrepublik mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt als in vielen anderen Industriestaaten. Dies ist ein Ergebnis einer ersten Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zum Thema Migration in den wichtigsten Industriestaaten.
Mit elf Millionen Migranten ist Deutschland nach den USA weltweit das zweitwichtigste Aufnahmeland unter den Industrienationen. In der Gruppe der 15- bis 34-jährigen Zuwandererkinder waren 2008 in der Bundesrepublik 13 Prozent weder in Ausbildung noch in Beschäftigung - im Schnitt der OECD-Industrienationen waren es über 16 Prozent. Bei den Beschäftigungslosen ohne Migrationshintergrund lag die Quote in diesem Alter in Deutschland bei etwas über neun Prozent, in der OECD bei zwölf Prozent.
Während die Privatwirtschaft zunehmend Zuwandererkinder als wichtiges Arbeitskräftepotenzial erkennt, reagiert der öffentliche Sektor laut dem Bericht in Deutschland noch immer äußerst zurückhaltend bei der Einstellung. Dies gilt auch für gut ausgebildete Migranten. Zu diesem Bereich zählen Verwaltung, Bildungsanbieter, Gesundheit- und Sozialdienstleister. 'Die Chance, einen Lehrer oder einen Polizisten mit ausländischen Wurzeln einzustellen, wird in der Bundesrepublik leider immer noch zu wenig genutzt', sagte Thomas Liebig, Migrationsexperte in der Pariser OECD-Zentrale.
Dies soll sich nach dem Nationalen Aktionsplan Integration allerdings in den kommenden Jahren ändern. Weniger Beschäftigte mit ausländischen Wurzeln im öffentlichen Bereich als in Deutschland gibt es im weltweiten Vergleich nur noch in Luxemburg und in Dänemark.
Weltweit ist laut Bericht in allen Industrienationen in den vergangenen zehn Jahren die Vorbildung der Neuzuwanderer gestiegen. In Deutschland haben heute zwölf Prozent mehr Neumigranten einen Hochschulabschluss als noch vor zehn Jahren.
Gleichwohl zählt die Bundesrepublik immer noch zu den Ländern, in denen der Anteil der wenig qualifizierten Migranten besonders hoch ist. 38 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen mit ausländischen Wurzeln haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Im OECD-Schnitt sind dies nur 30 Prozent.
Weltwelt ist laut der OECD-Studie festzustellen, dass höhere Bildungsabschlüsse grundsätzlich den Zugang zum Arbeitsmarkt erheblich erleichtern. Das gilt sowohl für im Ausland wie im Inland geborene Erwachsene. Gleichwohl ist auffällig, dass Migranten mit niedrigen Bildungsabschlüssen OECD-weit schneller eine Arbeit finden als gering qualifizierte Inländer. OECD-Experte Liebig: 'Diese Ausländer gelten bei vielen Arbeitgebern zwar als schlecht vorgebildet, dafür aber als arbeitswillig.'/th/DP/jkr
Mit elf Millionen Migranten ist Deutschland nach den USA weltweit das zweitwichtigste Aufnahmeland unter den Industrienationen. In der Gruppe der 15- bis 34-jährigen Zuwandererkinder waren 2008 in der Bundesrepublik 13 Prozent weder in Ausbildung noch in Beschäftigung - im Schnitt der OECD-Industrienationen waren es über 16 Prozent. Bei den Beschäftigungslosen ohne Migrationshintergrund lag die Quote in diesem Alter in Deutschland bei etwas über neun Prozent, in der OECD bei zwölf Prozent.
Während die Privatwirtschaft zunehmend Zuwandererkinder als wichtiges Arbeitskräftepotenzial erkennt, reagiert der öffentliche Sektor laut dem Bericht in Deutschland noch immer äußerst zurückhaltend bei der Einstellung. Dies gilt auch für gut ausgebildete Migranten. Zu diesem Bereich zählen Verwaltung, Bildungsanbieter, Gesundheit- und Sozialdienstleister. 'Die Chance, einen Lehrer oder einen Polizisten mit ausländischen Wurzeln einzustellen, wird in der Bundesrepublik leider immer noch zu wenig genutzt', sagte Thomas Liebig, Migrationsexperte in der Pariser OECD-Zentrale.
Dies soll sich nach dem Nationalen Aktionsplan Integration allerdings in den kommenden Jahren ändern. Weniger Beschäftigte mit ausländischen Wurzeln im öffentlichen Bereich als in Deutschland gibt es im weltweiten Vergleich nur noch in Luxemburg und in Dänemark.
Weltweit ist laut Bericht in allen Industrienationen in den vergangenen zehn Jahren die Vorbildung der Neuzuwanderer gestiegen. In Deutschland haben heute zwölf Prozent mehr Neumigranten einen Hochschulabschluss als noch vor zehn Jahren.
Gleichwohl zählt die Bundesrepublik immer noch zu den Ländern, in denen der Anteil der wenig qualifizierten Migranten besonders hoch ist. 38 Prozent aller in Deutschland lebenden Menschen mit ausländischen Wurzeln haben maximal einen Pflichtschulabschluss. Im OECD-Schnitt sind dies nur 30 Prozent.
Weltwelt ist laut der OECD-Studie festzustellen, dass höhere Bildungsabschlüsse grundsätzlich den Zugang zum Arbeitsmarkt erheblich erleichtern. Das gilt sowohl für im Ausland wie im Inland geborene Erwachsene. Gleichwohl ist auffällig, dass Migranten mit niedrigen Bildungsabschlüssen OECD-weit schneller eine Arbeit finden als gering qualifizierte Inländer. OECD-Experte Liebig: 'Diese Ausländer gelten bei vielen Arbeitgebern zwar als schlecht vorgebildet, dafür aber als arbeitswillig.'/th/DP/jkr