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ROUNDUP: Xstrata will in zwei Wochen über Glencore-Angebot entscheiden

Veröffentlicht am 10.09.2012, 13:49
Aktualisiert 10.09.2012, 13:52
ZUG (dpa-AFX) - Der Poker um die weltweit größte Übernahme des Jahres dauert an. Der Verwaltungsrat des schweizerisch-britischen Bergbaukonzerns Xstrata kündigte am Montag an, sich zwei Wochen Zeit für die Prüfung des erhöhten Übernahmeangebots des weltgrößten Rohstoffhändlers Glencore <8GC.FSE> nehmen zu wollen. Glencore hatte am Freitag angekündigt, den Preis auf rund 36 Milliarden US-Dollar anzuheben. Zugleich reklamierte der Konzern aber praktisch die ganze Macht nach einem Zusammenschluss beider Unternehmen für sich und fing sich damit zunächst eine kalte Abweisung der Xstrata-Kontrolleure ein.

In dem am Montag vorgelegten offiziellen Angebot gab sich Glencore nun zurückhaltender. Zwar betonte der Konzern, die angehobene Offerte sei das letzte Wort. Zugleich versicherte Glencore aber, an anderen mit Xstrata bereits getroffenen Vereinbarungen nun doch nicht rütteln zu wollen. Glencore bietet 3,05 eigene Aktien je Anteil des schweizerisch-britischen Bergbaukonzerns, bislang wollte der Konzern nur 2,8 Aktien bezahlen.

Bei Xstrata war am Freitag der Eindruck entstanden, Glencore wolle viele Topmanager aus dem Unternehmen drängen. Wie es hieß, soll etwa das Bonussystem zugunsten der Glencore-Leute gestaltet werden. Zudem reklamierte Glencore-Chef Ivan Glasenberg die Führungsposition für sich.

Als Kompromiss soll nun Xstrata-Chef Mick Davis zumindest sechs Monate an der Spitze des fusionierten Unternehmens stehen, ehe Glasenberg übernimmt. Xstrata-Chairman John Bold soll auch künftig das Kontrollgremium anführen.

Auch an der Rechtsstruktur des Geschäfts will Glencore festhalten, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Am Freitag hatte es noch so ausgesehen, dass aus dem 'Zusammenschluss unter Gleichen' eine feindliche Übernahme werden könnte. Ziel bleibe ein einvernehmliches Geschäft, hieß es jetzt. Einem solchen Schritt müssen 75 Prozent der Xstrata-Aktionäre zustimmen. Da bereits von Glencore gehaltene 34 Prozent der Aktien nicht stimmberechtigt sind, reicht schon eine Minderheit von 16,48 Prozent der Aktien, um das Geschäft zu blockieren. Bei einer anderen Übernahmestruktur würde eine einfache Mehrheit der Stimmen reichen.

Wichtige Xstrata-Großaktionäre wie der Golfstaat Katar hatten das ursprüngliche Angebot als zu niedrig zurückgewiesen. Am Wochenende hielt sich der Staatsfonds Qatar Holding zunächst offen, ob er die neue Offerte annimmt. Laut 'Financial Times' (Montag) wollen die Araber zunächst die Reaktion des Xstrata-Aufsichtsratsrats abwarten. Dagegen kündigte der bislang ebenfalls skeptische Vermögensverwalter Standard Life , der 1,42 Prozent von Xstrata besitzt, an, das neue Angebot anzunehmen. Ablehnung kam hingegen vom Vermögensverwalter Knight Vinke, der 0,54 Prozent an Xstrata hält.

Glencore und Xstrata hatten sich bereits Februar auf den Zusammenschluss verständigt und für das Geschäft geworben. Doch wichtige Aktionäre von Xstrata gingen auf die Barrikaden und forderten einen höheren Preis. Vor allem die Qatar Holding - die erst nach dem Übernahmeangebot von Glencore im Februar ihren Anteil an Xstrata von 3 auf 12 Prozent erhöht hatte - verlangte einen deutlichen Zuschlag. Lange sah es so aus, als würde das Geschäft scheitern. Glasenberg weigerte sich eisern, das Angebot zu erhöhen.

Erst in der Nacht zu Freitag, wenige Stunde bevor die Aktionäre beider Unternehmen über die Transaktionen abstimmen sollten, kam wieder Bewegung in die Sache. In Verhandlungen unter der Vermittlung des früheren britischen Premierminister Tony Blair näherten sich Katar und Glasenberg an. Die Hauptversammlungen wurden kurzerhand vertagt.

Mit der Übernahme von Xstrata durch Glencore soll eine Gesellschaft mit einem Jahresumsatz von fast 210 Milliarden Dollar entstehen. Gemeinsam würden die beiden Unternehmen die gesamte Kette der Wertschöpfung von der Förderung über den Transport bis zum Verkauf von Bodenschätzen unter einem Dach vereinen und damit über eine entsprechende Marktmacht verfügen. Beide Konzerne haben vor allem aus steuerlichen Gründen ihren Hauptsitz nur wenige Kilometer voneinander entfernt im Schweizer Kanton Zug./enl/she/wiz

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