FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem Dax (DAX) hat nach einem starken Wochenauftakt am Dienstag die Kraft für einen weiteren Kursanstieg gefehlt. Am Vormittag gab der deutsche Leitindex um 1,34 Prozent auf 11 449,67 Punkte nach.
Als Belastung sah Analyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets die Abwertung der chinesischen Währung Yuan. Dies schwäche die Wettbewerbsfähigkeit europäischer und amerikanischer Firmen auf dem wichtigen chinesischen Markt, argumentierte er. Deren Produkte verteuern sich für chinesische Käufer.
Dass sich die Regierung in Athen mit den Gläubigern auf die Bedingungen für ein weiteres Griechenland-Hilfspaket geeinigt hat, half dem wichtigsten deutschen Börsenbarometer nicht auf die Beine.
Die anderen Indizes schwächelten ebenfalls: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte verlor 0,74 Prozent auf 21 101,41 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sank um 0,57 Prozent auf 1773,07 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 0,92 Prozent auf 3641,13 Punkte nach unten.
SCHWACHE AUTOWERTE - LEONI DANK ZAHLEN BESSER
Am deutschen Aktienmarkt stand eine Reihe von Unternehmens-Quartalsberichten im Fokus, allerdings sämtlich aus der zweiten Reihe. Zudem präsentiert im Tagesverlauf das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die von ihm ermittelten Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten.
Die Aktien der Autobauer und -zulieferer litten unter enttäuschenden Pkw-Absatzzahlen auf dem für sie wichtigen chinesischen Markt. Im Dax büßten die Papiere der Hersteller BMW (XETRA:BMWG), Daimler (XETRA:DAIGn) und Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) 3 Prozent und mehr ein. Für die Titel des Zulieferers Continental (XETRA:CONG) ging es ebenso stark nach unten. Vergleichsweise gut hielt sich der im MDax (MDAX) gelistete Konkurrent Leoni (XETRA:LEOGn), dessen Aktien dank besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen um 0,23 Prozent stiegen.
Zu den wenigen Gewinnern im Dax gehörten mit plus 0,98 Prozent die Aktien der Deutschen Post (ETR:DPW). Commerzbank-Analyst Johannes Braun stufte die Titel des Logistikkonzerns hoch und empfiehlt sie nun zum Kauf. Er sieht insbesondere die Probleme im Speditionsgeschäft langsam überwunden.
HÖHERE JAHRESZIELE HELFEN JUNGHEINRICH
Im MDax sicherte sich der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich(ETR:JUN3) mit starken Geschäftsresultaten und angehobenen Jahreszielen einen der vorderen Plätze: Die Anteilsscheine verteuerten sich um 1,45 Prozent.
Dagegen büßten die Aktien der Aareal Bank (XETRA:ARLG) nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen 0,97 Prozent ein. Ein Händler bemängelte, das Neugeschäft des Gewerbeimmobilien-Finanzieres sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Insgesamt entsprachen die Ergebnisse im Rahmen der Analystenerwartungen.
ROTE ZAHLEN BELASTEN MANZ
Bei den Technologiewerten landeten die Manz-Titel (XETRA:M5ZG) mit minus 6,20 Prozent auf dem letzten Platz. Der Maschinenbauer rutschte im ersten Halbjahr wegen verschobener und stornierter Aufträge wie befürchtet in die roten Zahlen. An den Ende Juni gesenkten Jahreszeilen hielt der Vorstand aber fest.
Dagegen schafften die Aktien des Technologiekonzerns Jenoptik (XETRA:JENG) ein Kursplus von 1,60 Prozent. Gut laufende Geschäfte mit Energie- und Sensorsystemen bescherten dem Unternehmen im zweiten Quartal ein deutliches Gewinnplus. Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen belasteten hingegen das Ergebnis in der Sparte Messtechnik.