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ROUNDUP/Anklage: Milliarden-Zocker handelte wie Profi-Betrüger

Veröffentlicht am 14.09.2012, 17:35
LONDON (dpa-AFX) - Es ist einer der größten Fälle von Zockerei in der Geschichte des Finanzplatzes London - und nach Auffassung der Staatsanwaltschaft glasklarer Betrug. Der Londoner Milliarden-Zocker Kweku Adoboli musste sich am Freitag die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft anhören. Der 32-Jährige habe mit 'betrügerischer Zockerei' 2,3 Milliarden US-Dollar zum Nachteil seines Arbeitgebers, der Schweizer Großbank UBS , verspielt, sagte Staatsanwältin Sasha Wass, als sie den Schriftsatz im Southwark Crown Court verlas.

Der Hauptvorwurf: Adoboli habe das von der Bank vorgegebene Handelsvolumen mit Hilfe nicht gebuchter Geschäfte weit überzogen. Außerdem habe er Absicherungsgeschäfte nur vorgetäuscht, tatsächlich aber nicht vorgenommen, um die Gewinnaussichten zu erhöhen. Der Prozess vor einer Jury mit zwölf Geschworenen soll nach Schätzung von Beteiligten etwa zwei Monate dauern.

Das Motiv des Diplomatensohns für die Straftaten in der Zeit zwischen 2009 und 2011 sei gewesen, seine eigene Reputation in der Bank zu verbessern, einen höheren Bonus zu erhalten und sein Ego zu stärken. 'Der kolossale Verlust ist Ergebnis seines betrügerischen Vorgehens und was er getan hat, ist nichts anderes als reines Glücksspiel', sagte die Staatsanwältin. 'Er benahm sich wie ein Profi-Betrüger', sagte Wass. Er habe Bücher gefälscht und Konten erfunden.

'Wie die meisten Zocker hat er geglaubt, er habe das goldene Händchen', sagte die Staatsanwältin. 'Und wie die meisten Zocker hat er Chaos und Desaster für sich und seine Umgebung verursacht, als es schief ging.'

Der Milliardenverlust hatte die Schweizer Großbank vorübergehend in die Verlustzone manövriert. Vorstandschef Oswald Grübel und mehrere andere UBS-Manager mussten gehen. Der Marktwert der Bank brach phasenweise um 4,5 Milliarden US-Dollar ein - ein Minus von zehn Prozent. Der 32-Jährige selbst wurde nach dem Auffliegen der Zockerei im September vergangenen Jahres in Untersuchungshaft genommen und kam erst im Juni dieses Jahres gegen strenge Auflagen wieder frei. Im drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

Die Machenschaften des jungen Mannes hören sich an wie ein Wirtschaftskrimi. Zeitweise soll er laut Anklage mit seinen Geschäften bis zu zwölf Milliarden US-Dollar im Minus gelegen haben. Adoboli war am Handels-Desk für Exchange Traded Funds (ETF) aktiv. Dort handelte er mit allen möglichen Spielarten von börsennotierten Papieren wie Aktien, Anleihen und Rohstoffen.

Am 14. September 2011 verließ er unter dem Vorwand, zum Arzt zu müssen, seinen Arbeitsplatz, am 15. September schrieb er an seinen Vorgesetzten eine E-Mail, in der er die Verluste zugab. Seine Anwälte bestreiten jedoch bisher, dass es sich um strafrechtlich relevantes Verhalten gehandelt hat./dm/DP/sf

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