MADRID/ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Trend ist ungebrochen: Die Euro-Krisenländer Spanien und Italien müssen Investoren immer höhere Zinsen für frisches Geld bieten. Während Spanien am Dienstag für drei- und sechsmonatige Schulden viel tiefer als noch vor Monatsfrist in die Tasche greifen musste, steigen auch die Refinanzierungskosten Italiens immer weiter an. Dort wurden hohe Renditen für längerlaufende Anleihen fällig. An den Sekundärmärkten, wo umlaufende Staatstitel gehandelt werden, legten die Risikoaufschläge zu deutschen Papieren zu. Sie erreichten aber keine neuen Höchststände.
Spanien, das am Montag offiziell um Hilfe für seine taumelnden Banken gebeten hatte, konnte sich nur zu stark erhöhten Zinsen frisches Geld von Investoren beschaffen. Zudem war die Nachfrage nach den Papieren rückläufig - wenngleich immer noch ausreichend, um etwas mehr Geld als geplant einzusammeln. Bei einer Auktion eines Dreimonatspapiers stieg die Rendite binnen Monatsfrist von 0,846 Prozent auf 2,362 Prozent. Sie verdreifachte sich also nahezu. Ein Titel mit sechsmonatiger Laufzeit rentierte mit 3,237 Prozent und damit fast doppelt so hoch wie bei einer Auktion vor einem Monat. Mittlerweile liegt das unterjährige Zinsniveau in Spanien höher als in Deutschland im dreißigjährigen Bereich.
AUCH ITALIEN TUT SICH SCHWER
Italien trat am Markt unterdessen mit insgesamt drei Staatsanleihen in Erscheinung. Auch hier legten die zu zahlenden Renditen spürbar zu, allerdings nicht ganz so kräftig wie in Spanien. Italien gelang es, fast so viel Geld wie gewünscht einzusammeln. Eine Nullkupon-Anleihe, die keine festen Zinszahlungen vorsieht und 2014 fällig wird, brachte knapp drei Milliarden Euro ein und rentierte mit 4,712 Prozent. Ende Mai hatte Italien mit 4,04 Prozent noch deutlich weniger Rendite bieten müssen. Zum Vergleich: Deutschland kann sich für zwei Jahre derzeit fast zum Nulltarif refinanzieren.
Zwei inflationsindexierte Anleihen Italiens - das sind Papiere, die gegen die Geldentwertung schützen sollen - erbrachten etwas mehr als 900 Millionen Euro. Auch hier stiegen die Renditen deutlich an. Die drittgrößte Euro-Wirtschaft Italien hat im Gegensatz zu Spanien zwar kein akutes Problem mit seinem Finanzsektor. Dafür ist die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Unternehmen vergleichsweise schwach. Darüber hinaus weist das Land klare Standortnachteile gegenüber vielen anderen Euro-Ländern auf./bgf/jkr
Spanien, das am Montag offiziell um Hilfe für seine taumelnden Banken gebeten hatte, konnte sich nur zu stark erhöhten Zinsen frisches Geld von Investoren beschaffen. Zudem war die Nachfrage nach den Papieren rückläufig - wenngleich immer noch ausreichend, um etwas mehr Geld als geplant einzusammeln. Bei einer Auktion eines Dreimonatspapiers stieg die Rendite binnen Monatsfrist von 0,846 Prozent auf 2,362 Prozent. Sie verdreifachte sich also nahezu. Ein Titel mit sechsmonatiger Laufzeit rentierte mit 3,237 Prozent und damit fast doppelt so hoch wie bei einer Auktion vor einem Monat. Mittlerweile liegt das unterjährige Zinsniveau in Spanien höher als in Deutschland im dreißigjährigen Bereich.
AUCH ITALIEN TUT SICH SCHWER
Italien trat am Markt unterdessen mit insgesamt drei Staatsanleihen in Erscheinung. Auch hier legten die zu zahlenden Renditen spürbar zu, allerdings nicht ganz so kräftig wie in Spanien. Italien gelang es, fast so viel Geld wie gewünscht einzusammeln. Eine Nullkupon-Anleihe, die keine festen Zinszahlungen vorsieht und 2014 fällig wird, brachte knapp drei Milliarden Euro ein und rentierte mit 4,712 Prozent. Ende Mai hatte Italien mit 4,04 Prozent noch deutlich weniger Rendite bieten müssen. Zum Vergleich: Deutschland kann sich für zwei Jahre derzeit fast zum Nulltarif refinanzieren.
Zwei inflationsindexierte Anleihen Italiens - das sind Papiere, die gegen die Geldentwertung schützen sollen - erbrachten etwas mehr als 900 Millionen Euro. Auch hier stiegen die Renditen deutlich an. Die drittgrößte Euro-Wirtschaft Italien hat im Gegensatz zu Spanien zwar kein akutes Problem mit seinem Finanzsektor. Dafür ist die Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Unternehmen vergleichsweise schwach. Darüber hinaus weist das Land klare Standortnachteile gegenüber vielen anderen Euro-Ländern auf./bgf/jkr