😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Ehemaliger Bankchef: Zustand der Hypo Alpe Adria war eine Katastrophe

Veröffentlicht am 28.04.2014, 13:42

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der frühere Chef der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria, Wolfgang Kulterer, hat kurz vor seinem Umzug ins Gefängnis noch einmal kräftig ausgeteilt. Als Zeuge im Münchner Strafprozess gegen die ehemaligen Vorstände der BayernLB brachte der 60-Jährige am Montag vor allem den früheren Landesbank-Chef Werner Schmidt unter Druck. Schmidt habe gewusst, dass die Hypo Alpe Adria (HGAA) vor der Übernahme durch die BayernLB in einem verheerenden Zustand war, sagte Kulterer. Die Eigenmittel der Bank seien lächerlich gewesen, die Probleme riesig. "Gelinde gesagt eine Katastrophe", fasste er den Zustand der HGAA im Jahr 2006 zusammen.

Schmidt habe damals auch erst mal keinerlei Interesse an der HGAA gezeigt. "Die HGAA ist uns zu schlecht", soll der BayernLB-Chef bei einem Treffen gesagt und abgewunken haben. Als dann aber die Übernahme einer anderen Bank scheiterte, griff die Landesbank trotzdem zu und kaufte 2007 die Mehrheit an der HGAA für rund 1,6 Milliarden Euro. Die Übernahme endete in einem Desaster für die Landesbank und die Steuerzahler in Bayern und brachte Schmidt sowie fünf weitere Ex-Vorstände wegen Untreue vor Gericht. Alle haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Schmidts Anwalt Klaus Volk bewertete Kulterers Zeugenaussage vor dem Hintergrund früherer Äußerungen skeptisch. "Es sind nicht alle seine Aussagen gleich verlässlich", sagte er am Rande des Prozesses.

Kulterer gilt als Schlüsselfigur im Skandal um die HGAA, die nach Milliardenverlusten Ende 2009 von der BayernLB abgestoßen und von Österreich zwangsverstaatlicht wurde. Wegen verschiedener Delikte bei der HGAA war er in Österreich zu mehr als fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. "Die Haft werde ich in Kürze antreten", sagte er den Richtern in München.

Der frühere Bankier - vor Gericht gab er als aktuellen Beruf Landwirt an - war bis zum Herbst 2006 Chef der HGAA und danach deren Aufsichtsratschef. In dieser Funktion war er an mehreren Gesprächen mit der BayernLB beteiligt, an die er sich teilweise in allen Einzelheiten erinnern konnte. "Das war ein langer Abend mit viel Schnaps", erzählte er den Richtern über ein Treffen in Österreich, bei dem auch der verstorbene Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider dabei war.

Haider soll BayernLB-Chef Schmidt damals gedrängt haben, eine Millionensumme für das Fußballstadion in Kärnten zu zahlen. "Er sah für sich eine Möglichkeit, ordentlich etwas für seinen Fußball zu bekommen", sagte Kulterer. Die Staatsanwaltschaft wirft Schmidt und drei weiteren Angeklagten Bestechung von Haider vor. Kulterer selbst sah Haiders Fußballpläne nach eigenen Worten als "hellen Wahnsinn" an und verweigerte ihm Kredite. "Das war für mich ein No Go." Dass er mit Haider per du war, habe nichts zu bedeuten gehabt. "Haider war mit 99 Prozent der Kärntner per du."/dwi/DP/stb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.