HAGEN (dpa-AFX) - Die Gerüchteküche beim Handelskonzern Douglas brodelt kräftig weiter - was den Börsenkurs des Unternehmens stark nach oben getrieben hat. Nach Informationen der 'Financial Times Deutschland' feilt der US-Investor Advent derzeit an einem Übernahmeangebot für das Unternehmen, das er bereits in der kommenden Woche vorlegen könnte. Advent sei bereit, 38 bis 40 Euro je Douglas-Aktie zu zahlen, heißt es in dem Bericht vom Dienstag unter Berufung auf Finanzkreise. Damit würde der Handelskonzern, zu dem die gleichnamigen Parfümerien oder etwa die angeschlagene Buchkette Thalia gehören, mit bis zu 1,6 Milliarden Euro bewertet. Am Aktienmarkt sorgte die Nachricht für einen Kurssprung. Die im MDax notierte Aktie legte am Vormittag um mehr als neun Prozent auf 36,86 zu.
Laut 'FTD' hat Advent mit der Oetker-Gruppe bereits den größten Douglas-Aktionär auf seiner Seite. Auch mit dem Drogerieunternehmer Erwin Müller sei sich Advent handelseinig. Damit wäre dem Investor die Mehrheit so gut wie sicher. Oetker hält 25,8 Prozent der Anteile, Müller 10,8 Prozent. Der Unternehmer aus Ulm hat über Optionsgeschäfte zudem noch Zugriff auf weitere rund 15 Prozent.
MAUER DES SCHWEIGENS
Von den Beteiligten wollte am Dienstag keiner eine Stellungnahme abgeben. 'Kein Kommentar', hieß es von Oetker auf Nachfrage. 'Es gibt von Seiten der Douglas-Holding nichts Neues zu berichten', verlautete es aus der Hagener Konzernzentrale. Müller hüllt sich grundsätzlich zu seinen Plänen in Schweigen.
Der Handelskonzern mit seinen knapp 24.000 Mitarbeitern steht seit Anfang des Jahres im Zentrum von Spekulationen. Im Januar hatte die Gründerfamilie Kreke öffentlich gemacht, dass sie Gespräche mit Finanzinvestoren führt, um den eigenen Anteil an Douglas aufzustocken. Auf diese Weise sollte der Konzern nach Möglichkeit von der Börse genommen werden. Henning Kreke, der den Konzern leitet, und sein Vater Jörn, der dem Aufsichtsrat vorsitzt, besitzen zusammen 12,7 Prozent der Aktien.
ANGESCHLAGENE BUCHKETTE THALIA GILT ALS 'GIFTPILLE'
Die Krekes halten den Konzern an der Börse für unterbewertet. Außerdem wollen sie die Sanierung der Buchtochter Thalia ohne größere Störfeuer vom Finanzmarkt über die Bühne bringen. Die 'Lebensmittel-Zeitung' hatte zuletzt berichtet, dass die Finanzinvestoren, mit denen die Krekes verhandelt hätten, inzwischen abgesprungen seien. Belastet hätten die Gespräche die schwer einzuschätzende Rolle Müllers sowie die Lage bei Thalia.
Die Buchkette leidet unter der Konkurrenz von Internethändlern und kann schon seit längerem die Kapitalkosten nicht mehr verdienen. Derzeit wird Thalia mit großem Aufwand saniert. Im laufenden Geschäftsjahr wird bei Douglas deshalb vermutlich ein Verlust in den Büchern stehen, die Dividende wird wie bereits angekündigt gestrichen. Wiederholt wurde Thalia am Markt als 'Giftpille' bezeichnet, die einen Verkauf des Konzerns als Ganzes erschwert. Die Krekes hatten aber immer eine Zerschlagung des Unternehmens abgelehnt. Analysten schätzen die Möglichkeiten für einen Verkauf von Thalia im derzeitigen Marktumfeld ohnehin als gering ein.
UNDURCHSICHTIGE PLÄNE
Unklar waren auch stets die Pläne von Müller. Presseberichten zufolge hat sich der Unternehmer mit anderen Geschäften verspekuliert und deshalb bei Douglas bislang nicht aufgestockt. Wie die 'FTD' schreibt, verfügen vermutlich mehrere Aktionäre über Anteile, die Müller nach bestimmten Fristen abnehmen muss. Deren Preis liege bei 42 bis 43 Euro, was weniger ist als die Aktie derzeit wert ist. Mit einem Angebot von Advent von 38 bis 40 Euro könnte der Drogeriemarktbetreiber seine Verluste zumindest stark eingrenzen./she/stb/fbr
Laut 'FTD' hat Advent mit der Oetker-Gruppe bereits den größten Douglas-Aktionär auf seiner Seite. Auch mit dem Drogerieunternehmer Erwin Müller sei sich Advent handelseinig. Damit wäre dem Investor die Mehrheit so gut wie sicher. Oetker hält 25,8 Prozent der Anteile, Müller 10,8 Prozent. Der Unternehmer aus Ulm hat über Optionsgeschäfte zudem noch Zugriff auf weitere rund 15 Prozent.
MAUER DES SCHWEIGENS
Von den Beteiligten wollte am Dienstag keiner eine Stellungnahme abgeben. 'Kein Kommentar', hieß es von Oetker auf Nachfrage. 'Es gibt von Seiten der Douglas-Holding nichts Neues zu berichten', verlautete es aus der Hagener Konzernzentrale. Müller hüllt sich grundsätzlich zu seinen Plänen in Schweigen.
Der Handelskonzern mit seinen knapp 24.000 Mitarbeitern steht seit Anfang des Jahres im Zentrum von Spekulationen. Im Januar hatte die Gründerfamilie Kreke öffentlich gemacht, dass sie Gespräche mit Finanzinvestoren führt, um den eigenen Anteil an Douglas aufzustocken. Auf diese Weise sollte der Konzern nach Möglichkeit von der Börse genommen werden. Henning Kreke, der den Konzern leitet, und sein Vater Jörn, der dem Aufsichtsrat vorsitzt, besitzen zusammen 12,7 Prozent der Aktien.
ANGESCHLAGENE BUCHKETTE THALIA GILT ALS 'GIFTPILLE'
Die Krekes halten den Konzern an der Börse für unterbewertet. Außerdem wollen sie die Sanierung der Buchtochter Thalia ohne größere Störfeuer vom Finanzmarkt über die Bühne bringen. Die 'Lebensmittel-Zeitung' hatte zuletzt berichtet, dass die Finanzinvestoren, mit denen die Krekes verhandelt hätten, inzwischen abgesprungen seien. Belastet hätten die Gespräche die schwer einzuschätzende Rolle Müllers sowie die Lage bei Thalia.
Die Buchkette leidet unter der Konkurrenz von Internethändlern und kann schon seit längerem die Kapitalkosten nicht mehr verdienen. Derzeit wird Thalia mit großem Aufwand saniert. Im laufenden Geschäftsjahr wird bei Douglas deshalb vermutlich ein Verlust in den Büchern stehen, die Dividende wird wie bereits angekündigt gestrichen. Wiederholt wurde Thalia am Markt als 'Giftpille' bezeichnet, die einen Verkauf des Konzerns als Ganzes erschwert. Die Krekes hatten aber immer eine Zerschlagung des Unternehmens abgelehnt. Analysten schätzen die Möglichkeiten für einen Verkauf von Thalia im derzeitigen Marktumfeld ohnehin als gering ein.
UNDURCHSICHTIGE PLÄNE
Unklar waren auch stets die Pläne von Müller. Presseberichten zufolge hat sich der Unternehmer mit anderen Geschäften verspekuliert und deshalb bei Douglas bislang nicht aufgestockt. Wie die 'FTD' schreibt, verfügen vermutlich mehrere Aktionäre über Anteile, die Müller nach bestimmten Fristen abnehmen muss. Deren Preis liege bei 42 bis 43 Euro, was weniger ist als die Aktie derzeit wert ist. Mit einem Angebot von Advent von 38 bis 40 Euro könnte der Drogeriemarktbetreiber seine Verluste zumindest stark eingrenzen./she/stb/fbr