NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lösung ihres Problemfalls Actavis kommt die Deutsche Bank offenbar noch teurer zu stehen. Der kurz vor dem Abschluss stehende Verkauf des Arzneimittelherstellers werde im ersten Quartal zu einer Abschreibung von 400 Millionen Euro führen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Die Beteiligung an dem inzwischen in der Schweiz ansässigen Unternehmen hatte bereits 2011 das Ergebnis der Deutschen Bank mit insgesamt 457 Millionen Euro belastet.
Jetzt steht die Deutsche Bank dem Vernehmen nach kurz vor dem Verkauf von Actavis. Der US-Generikahersteller Watson Pharmaceuticals soll dabei wie erwartet den Zuschlag bekommen. Der Kaufpreis werde aber mit 4,5 Milliarden Euro lediglich am unteren Ende der erhofften Spanne zwischen 4,5 und 5,5 Milliarden Euro liegen. Dies führe zu der weiteren Abschreibung bei der größten Deutschen Bank. Die beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren. Die Aktie des größten deutschen Kreditinstituts verlor am Montagvormittag in einem schwachen Marktumfeld etwas mehr als zwei Prozent an Wert.
Die Deutsche Bank hat seit 2010 als Hauptgläubiger das alleinige Sagen bei dem Pharmaunternehmen gesichert. Drei Jahre zuvor hatte sie die 4,7 Milliarden Euro schwere Übernahme der Firma durch den isländischen Milliardär Björgolfur Thor Björgolfsson maßgeblich finanziert. Unter dem Eindruck der Finanzkrise, die Island schwer traf, stellte sie bei Actavis eine umfassende Umschuldung auf die Beine und übernahm so de facto die Macht. Der Konzernsitz wurde im vergangenen Jahr von Island ins Schweizer Steuerparadies Zug verlegt.
Glücklich wurde die Deutsche Bank mit dem Generikahersteller nicht. Bei der Deutschen Bank gehörte Actavis zu jenen Firmenbeteiligungen, in die sie nicht freiwillig gekommen ist. Auch beim Kasino Cosmopolitan in Las Vegas oder dem nordamerikanischen Maher Terminals war das Institut zuvor als Kreditgeber aufgetreten. Der Verkauf an Watson gilt als eine Art Befreiungsschlag.
In den Übernahmekampf um den Ulmer Konkurrenten Ratiopharm hatte die Deutsche Bank sich mit Actavis 2010 vergeblich eingemischt. Geplant war damals nach einem möglichen Zusammenschluss ein Börsengang. Das Rennen um Ratiopharm machte der israelische Weltmarktführer Teva . Eine Übernahme wäre für Watson ein großer Schritt. Das Unternehmen könnte damit in die Top-Liga der Generikabranche aufsteigen, in der neben Teva, Novartis mit der deutschen Tochter Hexal nach mehreren Übernahmen spielen. /enl/jha/zb
Jetzt steht die Deutsche Bank dem Vernehmen nach kurz vor dem Verkauf von Actavis. Der US-Generikahersteller Watson Pharmaceuticals
Die Deutsche Bank hat seit 2010 als Hauptgläubiger das alleinige Sagen bei dem Pharmaunternehmen gesichert. Drei Jahre zuvor hatte sie die 4,7 Milliarden Euro schwere Übernahme der Firma durch den isländischen Milliardär Björgolfur Thor Björgolfsson maßgeblich finanziert. Unter dem Eindruck der Finanzkrise, die Island schwer traf, stellte sie bei Actavis eine umfassende Umschuldung auf die Beine und übernahm so de facto die Macht. Der Konzernsitz wurde im vergangenen Jahr von Island ins Schweizer Steuerparadies Zug verlegt.
Glücklich wurde die Deutsche Bank mit dem Generikahersteller nicht. Bei der Deutschen Bank gehörte Actavis zu jenen Firmenbeteiligungen, in die sie nicht freiwillig gekommen ist. Auch beim Kasino Cosmopolitan in Las Vegas oder dem nordamerikanischen Maher Terminals war das Institut zuvor als Kreditgeber aufgetreten. Der Verkauf an Watson gilt als eine Art Befreiungsschlag.
In den Übernahmekampf um den Ulmer Konkurrenten Ratiopharm hatte die Deutsche Bank sich mit Actavis 2010 vergeblich eingemischt. Geplant war damals nach einem möglichen Zusammenschluss ein Börsengang. Das Rennen um Ratiopharm machte der israelische Weltmarktführer Teva