😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Kurz vor Prozessauftakt: Neue Anklage im Fall Sal. Oppenheim

Veröffentlicht am 26.02.2013, 14:32
KÖLN (dpa-AFX) - Unmittelbar vor Beginn des Strafprozesses gegen die ehemalige Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim an diesem Mittwoch hat die Staatsanwaltschaft noch eine weitere Anklage erhoben. Den Beschuldigten wird nun auch vorgeworfen, die Bank mit unzulässig riskanten Krediten um insgesamt rund 460 Millionen Euro geschädigt zu haben. Außer wegen Untreue im besonders schweren Fall lautet die Anklage nun auch auf Verstoß gegen das Kreditwesengesetz und Beihilfe dazu. Die Angeklagten bestreiten - sofern sie sich bisher geäußert haben - alle Vorwürfe.

Die neue Anklage kann nach Angaben aus Justizkreisen aller Voraussicht nach nicht mehr in das am Mittwoch beginnende Verfahren eingehen, sondern muss im Anschluss gesondert behandelt werden.

Nach jahrelangen Ermittlungen nehmen an diesem Mittwoch die vier ehemals persönlich haftenden Gesellschafter auf der Anklagebank Platz: Christopher Freiherr von Oppenheim (47), Sohn des vor acht Jahren gestorbenen Firmenpatriarchen Alfred von Oppenheim und früher zuständig für das Privatkundengeschäft. Matthias Graf von Krockow (63), verschwägert mit den Oppenheims und über zehn Jahre lang Bankenchef. Friedrich Carl Janssen (68), ehemals Risiko-Manager und vorübergehend Aufsichtsratschef beim Handelskonzern Arcandor. Dieter Pfundt (60), Ex-Chef des Investmentbankings. Und schließlich der Immobilienunternehmer Josef Esch (56) als früherer Geschäftspartner.

Das mögliche Strafmaß: bis zu zehn Jahre Gefängnis. In dem spektakulären Prozess werden drei Immobiliengeschäfte juristisch aufgearbeitet, die die Staatsanwaltschaft in zwei Anklagen zusammengefasst hat. Es geht um kostspielige Investitionen in eine Kölner Villa und zwei Bürokomplexe in der Domstadt und in Frankfurt am Main. In die laut Anklage zu aufwendig renovierte und dann zu billig vermietete Kölner Villa war Christopher von Oppenheims Mutter Jeane Freifrau von Oppenheim eingezogen.

Die neue Anklage vom Dienstag befasst sich unmittelbar mit den Geschehnissen, die zum Beinahe-Kollaps des über 200 Jahre alten Traditionshauses und zu seiner Übernahme durch die Deutsche Bank im Jahr 2010 geführt hatten. Es geht um den Einstieg bei Arcandor (früher KarstadtQuelle). Als der Handelskonzern 2009 pleite ging, waren auch die scheinbar unerschöpflichen Reserven von Sal. Oppenheim aufgebraucht.

Konkret wirft die Staatsanwaltschaft der ehemaligen Bankführung vor, der Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz 2005 'einen Kredit in Höhe von 380 Millionen Euro über eine (...) Strohmanngesellschaft (...) gewährt zu haben'. Dabei hätte die Bankspitze laut Staatsanwaltschaft wissen müssen, dass 'mit einem vollständigen Ausfall des unzureichend besicherten Kredits zu rechnen war'. Drei Jahre später hätten die vier persönlich haftenden Gesellschafter der schwer angeschlagenen Arcandor AG zudem weitere ungesicherte Kredite gewährt. Außerdem habe die Bank eine Kapitalerhöhung des Handelskonzerns übernommen - ohne konkretes Sanierungskonzept. Der Schaden für die Bank laut Staatsanwaltschaft: knapp 80 Millionen Euro.

Mit der nun dritten Anklage sind die Ermittlungen gegen das Ex-Führungsquartett und Esch nach fast drei Jahren weitgehend abgeschlossen./cd/wa/DP/edh

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.