DRESDEN (dpa-AFX) - In Ostdeutschland sollen nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel spätestens im Jahr 2020 genauso hohe Renten gezahlt werden wie im Westen. "2020 soll die Renteneinheit erreicht sein", sagte die CDU-Politikerin der "Sächsischen Zeitung" (Mittwoch). Die große Koalition werde bis 2017 ein Gesetz verabschieden, "das den Fahrplan zur vollständigen Angleichung der Rentenwerte in Ost und West festschreibt".
Aktuell beträgt der Rentenwert in Ostdeutschland 92 Prozent des Westwertes. Nach der jüngsten Erhöhung vom 1. Juli wird im Westen eine Standardrente von 1287 Euro gezahlt, im Osten sind es 1187 Euro. Dass die Ost-Renten rechnerisch niedriger ausfallen, liegt auch am unterschiedlichen Lohnniveau, das im Osten knapp 19 Prozent unter dem im Westen liegt.
Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag festgelegt, dass die vollständige Angleichung der Rentenwerte in einem Rentenüberleitungsabschlussgesetz geregelt und mit Auslaufen des Solidarpaktes Ende 2019 erreicht sein soll. Im Jahr 2016 werde überprüft, wie weit die Angleichung der Altersbezüge in den neuen und den alten Bundesländern vorangekommen sei, sagte Merkel. "Noch ist schwer einzuschätzen, wie sich der Mindestlohn auf die Rentenangleichung auswirkt", fügte sie hinzu.P/jkr