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ROUNDUP/Nach Übernahmepleite: McKesson bleibt an Celesio dran

Veröffentlicht am 14.01.2014, 11:51
STUTTGART/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Der amerikanische Pharmagroßhändler McKesson lässt bei Celesio nicht locker: Auch nach der überraschenden Pleite mit seinem Übernahmeangebot bleibt der Stuttgarter Pharmagroßhändler für die Amerikaner ein Wunschpartner. McKesson-Chef John Hammergren lotet neue Möglichkeiten aus. Zudem könnten andere Interessenten wieder die Bühne betreten. Der Verlust der Celesio-Aktien fiel daher nach dem geplatzten McKesson-Vorstoß vergleichsweise gering aus.

'Ganz klar ist ein gemeinsames Joint Venture für uns eine Alternative', sagte Hammergren auf einer Branchenkonferenz am Montagabend in San Francisco (Ortszeit). McKesson habe mit Celesio viele Gespräche über verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit geführt. Wenn McKesson den Deal unter sinnvollen Bedingungen wieder hin bekommt, werde man es tun. Aber zwei Jahre werde man darauf nicht warten.

SCHEITERN KAM ÜBERRASCHEND

Das Scheitern seines Angebots kam für den Firmenlenker völlig überraschend. McKesson hätte alles eingefädelt, auch mit dem Celesio-Großaktionär, dem Hedgefonds-Investor Paul Singer. 'Ich kann darüber nur spekulieren, ob Anleger einfach den Termin vergessen hatten. Vielleicht haben sie auch warum auch immer geglaubt, es sei mehr drin für sie.'

Die Celesio-Aktien gaben am Dienstag zuletzt um 5,13 Prozent auf 22,925 Euro nach und notierten in der Nähe des ursprünglichen Angebotspreises von McKesson. Am Vorabend hatte es kurz nach der Mitteilung noch nach einem deutlich höheren Minus ausgesehen. Nachbörslich verlor die Aktie bis zu knapp 16 Prozent.

An der Börse wird offenbar auf ein neues Gebot von McKesson oder eines anderen Unternehmens spekuliert. 'Wir halten es für wahrscheinlich, dass McKesson einen weiteren Übernahmeversuch bei Celesio starten könnte', hieß es in einer Studie der DZ Bank. 'Denkbar ist auch, dass CVS Caremark und Cardinal Health nun eine Akquisition von Celesio in Erwägung ziehen.' Die Deutsche Bank dagegen rechnet damit nicht: Sie hat Celesio auf 'Sell' abgestuft und das Kursziel auf 17 Euro gesenkt. Dies entspricht in etwa dem Niveau von Oktober, als das Angebot vorgelegt wurde.

NEUES ANGEBOT AUCH VOR ABLAUF DER SPERRFRIST MÖGLICH

Analysten verwiesen auf Möglichkeiten, die McKesson offen stehen. Zum einen könnten die Amerikaner über den Markt Aktien kaufen und ab der Schwelle von 30 Prozent eine neue Offerte vorlegen. Zum anderen könnte McKesson vor Ende der Sperrfrist von einem Jahr ein neues Angebot vorlegen, wenn Celesio und die Aufsichtsbehörde Bafin mitspielten. Der Poker um Celesio hatte am Montagabend eine überraschende Wende genommen. McKesson scheiterte an seinem selbst gesetzten Ziel, mindestens 75 Prozent der Unternehmensanteile einsammeln zu wollen.

Noch in der vergangenen Woche hatten die Amerikaner ihr Angebot von 23,00 auf 23,50 Euro je Aktie angehoben. Singers Hedgefonds Elliott, der sich nach dem ersten McKesson-Gebot im großen Stil bei Celesio eingekauft hatte, kündigte daraufhin an, das Gebot zu unterstützen.

CELESIO-GROSSAKTIONÄR BEDAUERT SCHEITERN

Der Mischkonzern Haniel, der 50,01 Prozent der Celesio-Anteile hält, bedauerte das Scheitern. 'McKesson wäre ein sehr guter Partner für die weitere strategische Entwicklung von Celesio gewesen. Insofern bedauert der Aufsichtsrat es natürlich, dass das Übernahmeangebot zunächst gescheitert ist', sagte Haniel-Vorstandschef Stephan Gemkow, der auch den Aufsichtsrat von Celesio leitet, laut Mitteilung am Montagabend.

Gleichwohl sei das weder für Haniel noch für die Celesio AG, die strategisch sehr gut aufgestellt ist, ein Beinbruch. 'Wir bei Haniel können nun in Ruhe die Situation analysieren und alle Optionen prüfen.' Auch Celesio äußerte sich enttäuscht. 'Wir bedauern, dass diese strategisch sinnvolle Transaktion nicht zustande gekommen ist', sagte Vorstandssprecherin Marion Helmes.

McKesson und Celesio wären früheren Angaben zufolge mit 81 500 Mitarbeitern weltweit und einem Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden US-Dollar (111 Mrd Euro) zu einem der größten Pharmagroßhändler weltweit geworden./stk/she/zb

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