Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

ROUNDUP/OECD: Krieg beeinflusst globales Wachstum und Inflation negativ

Veröffentlicht am 17.03.2022, 13:13
© Reuters.
ZW
-

PARIS (dpa-AFX) - Das globale Wachstum kann durch den Ukraine-Krieg nach Analyse der Industrieländervereinigung OECD um mehr als einen Prozentpunkt schrumpfen. Im ersten vollen Jahr nach Beginn des Konflikts könnte außerdem die globale Inflation um fast 2,5 Prozentpunkte ansteigen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris mit. Die Auswirkungen der Schocks seien von Region zu Region unterschiedlich, wobei die europäischen Volkswirtschaften insgesamt am stärksten betroffen sind - insbesondere diejenigen, die eine gemeinsame Grenze mit Russland oder der Ukraine haben.

Ein wesentliches wirtschaftliches Risiko bestehe darin, dass die Energieexporte aus Russland in die EU vollständig ausfallen könnten. Wenn dies zu einer dauerhaften Rückkehr zu Preisen wie zu Beginn des Krieges führe, würde dies die Inflation in Europa um weitere 1,25 auf insgesamt mehr als 3,5 Prozentpunkte erhöhen. Das europäische Wachstum würde sich in diesem Fall um mehr als 0,5 Prozentpunkt verringern, ergab die OECD-Analyse.

Als weitere Folge des Kriegs bestehe neben der akuten Gefahr von Wirtschaftskrisen in einigen Ländern auch die von humanitären Katastrophen mit einer starken Zunahme von Armut und Hunger, erklärte die OECD. Ein Stopp der Weizenexporte aus Russland und der Ukraine führe in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern zu Engpässen. Durch die Unterbrechung der Düngemittelproduktion bestehe die Gefahr, dass die Unterbrechungen länger anhalten, da die Agarversorgung der nächsten Jahre unter Druck gerate. Viele Länder des Nahen Ostens seien zu rund 75 Prozent auf Weizen aus Russland und der Ukraine angewiesen.

Eine Herausforderung sei das Bewältigen der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine. Im ersten Jahr könne die Aufnahme von drei Millionen Flüchtlingen zu direkten Kosten von mindestens 0,25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der EU führen, in den großen Aufnahmestaaten sogar noch viel mehr. Die anfänglichen Kosten seien zwar für die EU als Ganzes überschaubar, aber für die einzelnen Nachbarländer nur schwer zu leisten. Daher riet die OECD zu einer EU-Unterstützung für die wichtigsten Aufnahmeländer.

Als Langfristfolge nannte die OECD eine mögliche Fragmentierung der Zahlungssysteme und Veränderungen in der Währungszusammensetzung der Devisenreserven. Der SWIFT-Ausschluss russischer Banken könnte die Entwicklung von Alternativen beschleunigen. Dies würde die Effizienzgewinne aus einem einzigen globalen System schmälern und möglicherweise die dominierende Rolle des US-Dollars auf den Finanzmärkten und im internationalen Zahlungsverkehr verringern.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.