😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Studie: Arme Bürger zahlen besonders viel für Energiewende

Veröffentlicht am 17.12.2012, 17:34
BERLIN (dpa-AFX) - Arme Bürger werden nach einer Studie durch die Kosten der Förderung von Wind- und Solarenergie besonders stark belastet. Bei den einkommensschwächsten zehn Prozent würden ab 2013 gut 1,3 Prozent des Einkommens in die Ökostromförderung fließen, bei den oberen zehn Prozent seien es nur 0,2 Prozent, ermittelte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer am Montag veröffentlichten Studie. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) blockte Forderungen ab, die höheren Mehrwertsteuereinnahmen von bis zu 1,5 Milliarden Euro infolge der steigenden Strompreise zurückzugeben.

Eine Ministeriumssprecherin betonte am Montag in Berlin, unter dem Strich würden die Bürger an anderer Stelle weniger ausgeben, so dass sich an den Gesamtsteuereinnahmen kaum etwas ändern werde. Zu Berechnungen der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung in der 'Bild'-Zeitung, wonach die auf breiter Front steigenden Strompreise dem Staat 3,4 Milliarden Euro Mehrwertsteuereinnahmen bescheren, sagte Schäubles Sprecherin: 'Das ist schlicht falsch.' Derzeit überprüft die Bundesregierung Rabatte für Unternehmen mit hohem Stromverbrauch bei der Förderung von Solar- und Windenergie, um auf diese Weise die Verbraucherkosten wieder etwas einzudämmen.

In der IW-Studie zu den Belastungen durch die Ökostromförderkosten wird betont, dass die monatlichen Ausgaben der ärmsten zehn Prozent der deutschen Haushalte für die Umlage 2013 von knapp 6 auf 8,75 Euro im Monat steigen würden. Die Ausgaben der wohlhabendsten zehn Prozent würden von 7,20 auf 10,75 Euro zulegen. Die Erkenntnis, dass arme Bürger besonders belastet werden, ist nicht neu. Seit Wochen wird daher über Sozialtarife diskutiert, das Bundesumweltministerium will mit kostenlosen Angeboten das Stromsparen voranbringen.

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) warnte mit Blick auf die Studie davor, die Energiewende für soziale Probleme verantwortlich zu machen. 'Mit den erneuerbaren Energien werden zudem erstmals die Kosten für die nachfolgenden Generationen, die durch Umwelt- und Gesundheitsschäden oder die Einlagerung von Atommüll entstehen, real verringert.' Auch Greenpeace verurteilte die Studie als interessengeleitet.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund betonte: 'Die erneuerbaren Energien sind nicht für steigende Einkommensunterschiede verantwortlich'. Aber eine fairere Kostenverteilung sei nötig - ein Mehrwertsteuerverzicht bei den zusätzlichen Ökostromförderkosten könne dabei ein erster Schritt sein, sagte Vorstand Dietmar Hexel./ir/DP/zb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.