BERLIN (dpa-AFX) - Einige tausend befristet angestellte Lehrer fallen einem Zeitungsbericht zufolge jedes Jahr während der Sommerferien in die Arbeitslosigkeit. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) meldeten sich in den Ferienmonaten 2012 deutschlandweit 5.400 Lehrer zusätzlich arbeitslos, wie die 'Süddeutsche Zeitung' (Montag) berichtete. Die Behörde führe dies auf befristete Verträge mit nicht verbeamteten Lehrern zurück. Die Bundesländer stellen sie dabei nur bis zum Ende des Schuljahres an, die Ferien bleiben ausgespart.
Es handelt sich nach Angaben von Bildungsministerien und der Lehrergewerkschaft GEW meist um Vertretungslehrer, die während einer Krankheit oder Elternzeit für Kollegen einspringen. Für die Sommermonate müssen die Pädagogen dann Arbeitslosengeld beantragen.
Dieser 'sprunghafte Anstieg der Arbeitslosigkeit', der nach Ende der Ferien wieder deutlich zurückgehe, falle bereits seit Jahren auf, heißt es dem Zeitungsbericht zufolge in einer Analyse der Bundesagentur. Spitzenreiter 2012 war demnach Baden-Württemberg, dort kletterte die Zahl der arbeitslosen Lehrer im August um 1400 Prozent. Auch in Rheinland-Pfalz, Bayern oder Hessen sei das Phänomen verbreitet.
Das Kultusministerium in Stuttgart will die Praxis nicht ändern. In den Sommerferien gebe es keinen Vertretungsgrund, erklärte eine Sprecherin. Wie alle anderen Lehramtsbewerber könnten sich aber auch die befristet Beschäftigten zum neuen Schuljahr auf eine unbefristete Stelle bewerben. Die Lehrergewerkschaft GEW warf der grün-roten Landesregierung vor, damit ein Versprechen zu brechen. Der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl erklärte, die Position des Landes in der Statistik sei 'eine Schande'. Allerdings hatte die frühere CDU-geführte Landesregierung das Thema ähnlich gehandhabt.
Der hessische Landtag hatte 2008 parteiübergreifend beschlossen, diese Praxis zu beenden. Seitdem sank die Zahl arbeitslos gemeldeter Lehrer in den Sommerferien, 2010 waren es noch 300. Das Bildungsministerium in Rheinland-Pfalz betonte, die Ferien bei Lehrer-Verträgen nicht gezielt auszusparen, um Kosten zu drücken.
Dass Länder so auf Kosten der Arbeitslosenversicherung sparen, ist der 'Süddeutschen Zeitung' zufolge nicht neu: Bereits 2001 habe der Bundesrechnungshof kritisiert, Länder entledigten sich 'eines Teils ihrer Arbeitgeberverpflichtungen zulasten des BA-Haushalts'./sku/gp/ttr/fko/chs/had/DP/jha
Es handelt sich nach Angaben von Bildungsministerien und der Lehrergewerkschaft GEW meist um Vertretungslehrer, die während einer Krankheit oder Elternzeit für Kollegen einspringen. Für die Sommermonate müssen die Pädagogen dann Arbeitslosengeld beantragen.
Dieser 'sprunghafte Anstieg der Arbeitslosigkeit', der nach Ende der Ferien wieder deutlich zurückgehe, falle bereits seit Jahren auf, heißt es dem Zeitungsbericht zufolge in einer Analyse der Bundesagentur. Spitzenreiter 2012 war demnach Baden-Württemberg, dort kletterte die Zahl der arbeitslosen Lehrer im August um 1400 Prozent. Auch in Rheinland-Pfalz, Bayern oder Hessen sei das Phänomen verbreitet.
Das Kultusministerium in Stuttgart will die Praxis nicht ändern. In den Sommerferien gebe es keinen Vertretungsgrund, erklärte eine Sprecherin. Wie alle anderen Lehramtsbewerber könnten sich aber auch die befristet Beschäftigten zum neuen Schuljahr auf eine unbefristete Stelle bewerben. Die Lehrergewerkschaft GEW warf der grün-roten Landesregierung vor, damit ein Versprechen zu brechen. Der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl erklärte, die Position des Landes in der Statistik sei 'eine Schande'. Allerdings hatte die frühere CDU-geführte Landesregierung das Thema ähnlich gehandhabt.
Der hessische Landtag hatte 2008 parteiübergreifend beschlossen, diese Praxis zu beenden. Seitdem sank die Zahl arbeitslos gemeldeter Lehrer in den Sommerferien, 2010 waren es noch 300. Das Bildungsministerium in Rheinland-Pfalz betonte, die Ferien bei Lehrer-Verträgen nicht gezielt auszusparen, um Kosten zu drücken.
Dass Länder so auf Kosten der Arbeitslosenversicherung sparen, ist der 'Süddeutschen Zeitung' zufolge nicht neu: Bereits 2001 habe der Bundesrechnungshof kritisiert, Länder entledigten sich 'eines Teils ihrer Arbeitgeberverpflichtungen zulasten des BA-Haushalts'./sku/gp/ttr/fko/chs/had/DP/jha