FRANKFURT (dpa-AFX) - Inflation, gepaart mit auf Tiefständen verharrenden Zinsen, zieht den Menschen das Geld aus der Tasche. 'Die Enteignung der Anleger hat begonnen', lautet das Fazit von Investment-Experte Bert Flossbach. Der Vorstand und Mitgründer der Kölner Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, die ein Kundenvermögen von mehr als sieben Milliarden Euro betreut, sieht daher attraktive Chancen in Aktieninvestments. 'Jeden Monat, in dem die Zinsen niedrig bleiben, erhöht sich der Druck für die Anleger.' Wer sein Geld auf dem Konto oder dem Sparbuch lasse oder es in Bundesanleihen anlege, mache wegen des aktuell negativen Realzinses Verluste.
Da Flossbach davon ausgeht, dass die Inflation mittelfristig deutlicher steigen werde, die Eurostaaten aber ein Interesse an niedrigen Zinsen haben dürften, um die Last auf ihren enormen Schuldenbergen zu drücken, werde sich die Situation zuspitzen. Die Immobilie sei bereits zur Fluchtburg vermögender Deutscher geworden und auch der Goldpreis spiegele die Entwicklung wider. Flossbach rechnet damit, dass bald auch Aktien davon profitieren. 'In Zeiten unverzinster Inflation führt für private und institutionelle Anleger kein Weg an Aktieninvestments vorbei', glaubt er. Unter Verweis auf die Dividendenrenditen lohnt es sich seines Erachtens, 'selbst ohne Aussicht auf Kursgewinne' in Aktien zu investieren.
Allerdings sieht der Experte auch die stark gewachsene Scheu der Anleger vor Aktien. 'Zwei Jahrhundertcrashs innerhalb einer Dekade hatte niemand auf der Agenda', gibt er zu und verweist darauf, dass mit Aktien verbundene hohe Liquidität und Flexibilität dieser Anlageform nicht mehr nur ein Segen sei. Viele Anleger sähen Aktien daher inzwischen als 'suspektes Spekulationsobjekt'. Die Folge sei, dass diese Wertpapiergattung inzwischen 'fast ein Schattendasein fristet', obwohl sie laut Flossbach ertragreicher und sicherer sei als fast alle anderen Anlageklassen, 'zumindest dann, wenn man Sicherheit als realen Werterhalt definiert und nicht der Geldillusion unterliegt, wie es die meisten Sparer tun'.
Insbesondere Aktien erstklassiger Unternehmen wie etwa Produzenten von Konsumgütern des täglichen Bedarfs à la Nestle oder Reckitt Benckiser , aber auch beispielsweise Henkel sieht der Investment-Experte quasi als 'Schlaraffenland'. Solche global aufgestellten Unternehmen böten 'attraktive Renditen, verlässliche Gewinne und Schutz vor Inflation'. Den Produzenten von Konsumgütern des täglichen Bedarfs komme zusätzlich zugute, dass Verbraucher im Vergleich zur Großanschaffung weniger preissensitiv seien.
Nestle etwa weist eine beeindruckende Dividendenhistorie auf, wie der Bericht des Vermögensverwalters zum ersten Quartal 2012 zeigt. Seit 1980 habe der Schweizer Lebensmittelkonzern mit Ausnahme von drei Jahren jedes Jahr die Dividende erhöht und über diesen Zeitraum versechsundzwanzigfacht, was einer jährlichen Steigerung von 16 Prozent entspreche. 'Man könnte Nestle auch als Stufenanleihe verstehen, die jährlich steigende Ausschüttungen bietet. Kein Schuldner der Welt hat allerdings jemals eine derart lukrative Anleihe begeben', heißt es in dem Bericht.
In Inflationszeiten profitieren laut Flossbach insbesondere Aktien globaler Unternehmen, die eine starke Marktstellung, eine hohe Preissetzungsmacht, stabile Margen und solide Bilanzstrukturen aufwiesen. Gewinnen würden sie zum einen durch höhere Bewertungen und zum anderen durch steigende Unternehmensumsätze und -erträge. Er erwartet, dass die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von Aktien bald wieder steigen werden, und zwar 'so wie die Mietmultiplikatoren bei Top-Immobilien in den letzten Jahren'./ck/stb/wiz
Da Flossbach davon ausgeht, dass die Inflation mittelfristig deutlicher steigen werde, die Eurostaaten aber ein Interesse an niedrigen Zinsen haben dürften, um die Last auf ihren enormen Schuldenbergen zu drücken, werde sich die Situation zuspitzen. Die Immobilie sei bereits zur Fluchtburg vermögender Deutscher geworden und auch der Goldpreis spiegele die Entwicklung wider. Flossbach rechnet damit, dass bald auch Aktien davon profitieren. 'In Zeiten unverzinster Inflation führt für private und institutionelle Anleger kein Weg an Aktieninvestments vorbei', glaubt er. Unter Verweis auf die Dividendenrenditen lohnt es sich seines Erachtens, 'selbst ohne Aussicht auf Kursgewinne' in Aktien zu investieren.
Allerdings sieht der Experte auch die stark gewachsene Scheu der Anleger vor Aktien. 'Zwei Jahrhundertcrashs innerhalb einer Dekade hatte niemand auf der Agenda', gibt er zu und verweist darauf, dass mit Aktien verbundene hohe Liquidität und Flexibilität dieser Anlageform nicht mehr nur ein Segen sei. Viele Anleger sähen Aktien daher inzwischen als 'suspektes Spekulationsobjekt'. Die Folge sei, dass diese Wertpapiergattung inzwischen 'fast ein Schattendasein fristet', obwohl sie laut Flossbach ertragreicher und sicherer sei als fast alle anderen Anlageklassen, 'zumindest dann, wenn man Sicherheit als realen Werterhalt definiert und nicht der Geldillusion unterliegt, wie es die meisten Sparer tun'.
Insbesondere Aktien erstklassiger Unternehmen wie etwa Produzenten von Konsumgütern des täglichen Bedarfs à la Nestle
Nestle etwa weist eine beeindruckende Dividendenhistorie auf, wie der Bericht des Vermögensverwalters zum ersten Quartal 2012 zeigt. Seit 1980 habe der Schweizer Lebensmittelkonzern mit Ausnahme von drei Jahren jedes Jahr die Dividende erhöht und über diesen Zeitraum versechsundzwanzigfacht, was einer jährlichen Steigerung von 16 Prozent entspreche. 'Man könnte Nestle auch als Stufenanleihe verstehen, die jährlich steigende Ausschüttungen bietet. Kein Schuldner der Welt hat allerdings jemals eine derart lukrative Anleihe begeben', heißt es in dem Bericht.
In Inflationszeiten profitieren laut Flossbach insbesondere Aktien globaler Unternehmen, die eine starke Marktstellung, eine hohe Preissetzungsmacht, stabile Margen und solide Bilanzstrukturen aufwiesen. Gewinnen würden sie zum einen durch höhere Bewertungen und zum anderen durch steigende Unternehmensumsätze und -erträge. Er erwartet, dass die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von Aktien bald wieder steigen werden, und zwar 'so wie die Mietmultiplikatoren bei Top-Immobilien in den letzten Jahren'./ck/stb/wiz