WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Staat ist nach Ansicht von Volkswagen nicht der große Verlierer der nun angekündigten Porsche -Übernahme. 'Es fallen Steuern von deutlich über 100 Millionen Euro an. Diese Steuern sind transaktionsbedingt', sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch am Donnerstag in Wolfsburg. Er verwies auf 'Transaktionssteuern' wie Grunderwerbsabgaben. Zudem werde der Staat künftig davon profitieren, dass die beiden Autobauer zusammen Kostenvorteile heben können und so mehr Gewinn machen.
An dem nun überraschend schnellen Zusammenschluss hatte sich zuvor Kritik geregt, weil die Unternehmen dabei ein Schlupfloch im Steuerrecht ausnutzten. Andernfalls hätten sie Schätzungen nach rund 1,5 Milliarden Euro Steuern für das Geschäft überweisen müssen. Kern des Deals ist, dass VW den grundsätzlich steuerpflichtigen Kauf der noch ausstehenden zweiten Hälfte der Porsche AG als eine - ausdrücklich legale - Umstrukturierung ausweist. Die ist steuerfrei.
Das Delikate an der Sache: Normalerweise fließt bei einem Geschäft dieser Art kein Geld. Für gewöhnlich ist es ein Anteilstausch. Für die noch ausstehende Hälfte der Porsche AG hätten also eigentlich VW-Aktien zum Gegenwert fließen sollen. Nun aber wandert nur eine Aktie plus der Kaufpreis von knapp 4,5 Milliarden Euro in den Süden. Diese Gestaltungsmöglichkeit ist das Extrem, aber erlaubt.
FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle übte trotzdem Kritik. 'Das mag alles legal sein, zeigt aber, wie dringend wir ein einfacheres und gerechteres Steuerrecht brauchen', sagte der Politiker dem 'Handelsblatt' (Freitagsausgabe). Wenn Weltkonzerne mit solchen Steuertricks Milliarden an Steuern sparen könnten, müsse sich jeder Steuerzahler veräppelt fühlen. 'Von so viel Nachsicht der Finanzämter können viele Handwerker nur träumen.'/enl/jha/kja
An dem nun überraschend schnellen Zusammenschluss hatte sich zuvor Kritik geregt, weil die Unternehmen dabei ein Schlupfloch im Steuerrecht ausnutzten. Andernfalls hätten sie Schätzungen nach rund 1,5 Milliarden Euro Steuern für das Geschäft überweisen müssen. Kern des Deals ist, dass VW den grundsätzlich steuerpflichtigen Kauf der noch ausstehenden zweiten Hälfte der Porsche AG als eine - ausdrücklich legale - Umstrukturierung ausweist. Die ist steuerfrei.
Das Delikate an der Sache: Normalerweise fließt bei einem Geschäft dieser Art kein Geld. Für gewöhnlich ist es ein Anteilstausch. Für die noch ausstehende Hälfte der Porsche AG hätten also eigentlich VW-Aktien zum Gegenwert fließen sollen. Nun aber wandert nur eine Aktie plus der Kaufpreis von knapp 4,5 Milliarden Euro in den Süden. Diese Gestaltungsmöglichkeit ist das Extrem, aber erlaubt.
FDP-Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle übte trotzdem Kritik. 'Das mag alles legal sein, zeigt aber, wie dringend wir ein einfacheres und gerechteres Steuerrecht brauchen', sagte der Politiker dem 'Handelsblatt' (Freitagsausgabe). Wenn Weltkonzerne mit solchen Steuertricks Milliarden an Steuern sparen könnten, müsse sich jeder Steuerzahler veräppelt fühlen. 'Von so viel Nachsicht der Finanzämter können viele Handwerker nur träumen.'/enl/jha/kja