WIEN (dpa-AFX) - Überraschende Wende beim Lufthansa-Sorgenkind Austrian Airlines: Vertreter von Flugbegleitern und Piloten der AUA haben nach monatelangen Diskussionen Abstrichen bei den Gehältern zugestimmt. Der geplante Betriebsübergang auf die Regionaltochter Tyrolean soll damit vom Tisch sein, wie aus einem am Dienstagabend verschickten Schreiben von AUA-Vorstand und Bord-Betriebsrat an die Mitarbeiter hervorgeht. Damit wurde der umstrittene Zwangsumstieg auf den ein Viertel billigeren Tyrolean-Tarifvertrag abgewehrt - vor allem aber Massenselbstkündigungen von Piloten und damit verbundene Probleme im Flugbetrieb, die ab Mai geblüht hätten.
Auch eine teure Prozessflut können sich alle Beteiligten auf diese Weise ersparen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab es am Abend die grundsätzliche Einigung. In den kommenden Tagen soll die Belegschaft darüber abstimmen. Die Drohung der AUA, andernfalls würde doch noch der Betriebsübergang erfolgen, gilt nur noch als theoretische Möglichkeit. Ein neuer Aufsichtsratsbeschluss ist für die Einigung nicht mehr notwendig.
Eine tiefgreifende Tarifreform bei der AUA ist Teil eines 220 Millionen Euro umfassenden Sparpakets, das die Lufthansa der AUA auferlegt hat. Die Lufthansa hat eine Sanierung ihres österreichischen Sorgenkinds zur Priorität erklärt und verlangt von der AUA-Führung Ergebnisse. Die AUA steckt seit Jahren in den roten Zahlen. Auch nach der Übernahme durch die Lufthansa 2009 blieb die Gewinnschwelle bislang unerreichbar. Im vergangenen Jahr steckten die Österreicher im operativen Geschäft mit 62 Millionen Euro in der Verlustzone.
Der Zwangsumstieg auf die Tyrolean hätte die AUA zunächst viel Geld gekostet. Noch vor den ersten Einsparungen bei den Personalkosten wären Abfindungen in dreistelliger Millionenhöhe angefallen. Viele AUA-Piloten hätten eine Abstufung auf das Tyrolean-Niveau abgelehnt und ein Sonderkündigungsrecht samt Abfindungsanspruch genutzt. Innerhalb der AUA waren die Kosten des Betriebsübergangs zuletzt auf 160 Millionen Euro beziffert.
Die nun erzielte Einigung zwischen Bord-Betriebsrat und dem AUA-Vorstand sieht vor, dass Piloten und Flugbegleiter eine Abschlagszahlung für Pensionsleistungen erhalten. Dafür sollen sie in einen einheitlichen und günstigeren Tarifvertrag wechseln.
Auch ohne Betriebsübergang fällt dadurch der automatische Inflationsausgleich bei den Gehältern ebenso weg wie Pensionsansprüche. Die Klausel, wonach Tyrolean-Piloten nicht auf den größeren AUA-Flugzeugen eingesetzt werden dürfen, fällt ebenfalls weg. Diese Klausel hatten die AUA-Piloten jahrelang verbissen verteidigt. Für die AUA-Bordmannschaft bedeutet die Einigung auch längere Arbeitszeiten.
In der AUA und bei Tyrolean wird eine Zusammenführung der beiden Betriebe irgendwann doch für möglich gehalten, 'aber nicht über Nacht', und ohne weiteren Schaden für die Beteiligten./stw/rf/tsk/APA/wiz
Auch eine teure Prozessflut können sich alle Beteiligten auf diese Weise ersparen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gab es am Abend die grundsätzliche Einigung. In den kommenden Tagen soll die Belegschaft darüber abstimmen. Die Drohung der AUA, andernfalls würde doch noch der Betriebsübergang erfolgen, gilt nur noch als theoretische Möglichkeit. Ein neuer Aufsichtsratsbeschluss ist für die Einigung nicht mehr notwendig.
Eine tiefgreifende Tarifreform bei der AUA ist Teil eines 220 Millionen Euro umfassenden Sparpakets, das die Lufthansa der AUA auferlegt hat. Die Lufthansa hat eine Sanierung ihres österreichischen Sorgenkinds zur Priorität erklärt und verlangt von der AUA-Führung Ergebnisse. Die AUA steckt seit Jahren in den roten Zahlen. Auch nach der Übernahme durch die Lufthansa 2009 blieb die Gewinnschwelle bislang unerreichbar. Im vergangenen Jahr steckten die Österreicher im operativen Geschäft mit 62 Millionen Euro in der Verlustzone.
Der Zwangsumstieg auf die Tyrolean hätte die AUA zunächst viel Geld gekostet. Noch vor den ersten Einsparungen bei den Personalkosten wären Abfindungen in dreistelliger Millionenhöhe angefallen. Viele AUA-Piloten hätten eine Abstufung auf das Tyrolean-Niveau abgelehnt und ein Sonderkündigungsrecht samt Abfindungsanspruch genutzt. Innerhalb der AUA waren die Kosten des Betriebsübergangs zuletzt auf 160 Millionen Euro beziffert.
Die nun erzielte Einigung zwischen Bord-Betriebsrat und dem AUA-Vorstand sieht vor, dass Piloten und Flugbegleiter eine Abschlagszahlung für Pensionsleistungen erhalten. Dafür sollen sie in einen einheitlichen und günstigeren Tarifvertrag wechseln.
Auch ohne Betriebsübergang fällt dadurch der automatische Inflationsausgleich bei den Gehältern ebenso weg wie Pensionsansprüche. Die Klausel, wonach Tyrolean-Piloten nicht auf den größeren AUA-Flugzeugen eingesetzt werden dürfen, fällt ebenfalls weg. Diese Klausel hatten die AUA-Piloten jahrelang verbissen verteidigt. Für die AUA-Bordmannschaft bedeutet die Einigung auch längere Arbeitszeiten.
In der AUA und bei Tyrolean wird eine Zusammenführung der beiden Betriebe irgendwann doch für möglich gehalten, 'aber nicht über Nacht', und ohne weiteren Schaden für die Beteiligten./stw/rf/tsk/APA/wiz