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ROUNDUP/'WSJ': US-Behörden fordern auch personelle Konsequenzen bei BNP

Veröffentlicht am 02.06.2014, 10:30
Aktualisiert 02.06.2014, 10:33
CSGN
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NEW YORK (dpa-AFX) - Der Druck der US-Justiz auf die französische Großbank BNP Paribas (PSE:PBNP) (FSE:BNP) bleibt groß: Neben einer Rekordstrafe fordern die Ermittler wegen mutmaßlicher Verstöße gegen amerikanische Sanktionen nun auch noch personelle Konsequenzen, wie das "Wall Street Journal" (Montag) schreibt. Demnach solle das Institut mindestens ein Dutzend Banker entlassen. Bekannt ist bereits, dass der Bank eine Rekordstrafe von mehr als 10 Milliarden Dollar und ein zeitlich begrenztes Verbot von Geldtransfers in die USA und aus dem Land droht. Zudem drängen die US-Behörden auf ein offizielles Schuldeingeständnis.

Bis es zu einer Einigung kommt, könnte es noch Wochen dauern, schreibt die Zeitung. Ob sich die Behörden mit ihrer harten Haltung durchsetzen, sei noch offen. Die Ermittler und die Bank wollten sich im Blatt nicht zum Stand der Verhandlungen äußern. Das Geldhaus steht im Verdacht, bei Geschäften mit Staaten wie Iran, Kuba und dem Sudan jahrelang gegen US-Sanktionen verstoßen zu haben. Rund 30 Banker sind der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge seit 2012 bereits gefeuert oder versetzt worden oder haben gekündigt.

Mehreren Medienberichten zufolge gehen die US-Behörden gegen BNP besonders hart vor, weil die Vorwürfe besonders schwerwiegend seien und die Bank lange nicht wie gewünscht kooperiert habe. Allerdings verstoßen nach Bloomberg-Informationen die meisten der verdächtigen Geschäfte, die in der Regel von Paris und Genf aus gesteuert wurden, nicht gegen französisches oder europäisches Recht. Dennoch sehen die USA eine Handhabe, da die Transaktionen in US-Dollar abgewickelt wurden.

Das Vorgehen der USA stößt in der französischen Politik auf Widerstand, die einen Angriff auf die Wettbewerbsfähigkeit des größten französischen Geldhauses vermuten. Laut "WSJ" könnte das Thema in dieser Woche bei einem Treffen von Präsident Francois Hollande und US-Staatschef Barack Obama anlässlich des 70. Jahrestages der Alliierten-Landung in der Normandie zur Sprache kommen.

Für BNP steht viel auf dem Spiel. Nach Analystenberechnungen könnte eine Strafe von 10 Milliarden Dollar die wichtige harte Kernkapitalquote um mindestens einen Prozentpunkt belasten. Zudem müsste die Bank wohl einige Investitionen überdenken. BNP hatte 2013 unter dem Strich 4,8 Milliarden Euro verdient. Der Bann vom US-Geldmarkt wiederum könnte kurzfristig durch Verlagerung der Geschäfte an Konkurrenten gemildert werden. Allerdings sehen einige Experten darin die Gefahr, dass die Bank damit auch andere Geschäfte verlieren könnte.

Noch vor Wochen war von möglichen Strafzahlungen von fünf Milliarden Dollar die Rede. Bei Vorlage des jüngsten Quartalsberichts hatte die BNP darauf hingewiesen, die Bußgelder könnten die bisherigen Rückstellungen von 1,1 Milliarden US-Dollar "weit" überschreiten. Es gebe ein hohes Maß an Unsicherheiten wegen der möglichen Strafe.

Wegen Verstößen gegen US-Sanktionen hatten US-Aufseher in den vergangenen Jahren bereits Strafen gegen die britischen Banken HSBC (ISE:HSBA) (FSE:HBC1) und Standard Chartered (ISE:STAN) (FSE:STD) verhängt. Auch die Deutsche Börse (ETR:DB1) war wegen ähnlicher Geschäfte ihrer Tochter Clearstream mit einer Zahlung von gut 150 Millionen Dollar belangt worden. Ermittlungen laufen auch noch gegen die Deutsche Bank (ETR:DBK).

Die US-Ermittler fahren auch auf öffentlichen Druck hin eine zunehmend harte Linie gegen Banken. So verdonnerten sie erst vor zwei Wochen die Schweizer Großbank Credit Suisse (ETR:CSX) VTX:CSGN wegen Geschäften mit Steuerhinterziehern zu einer Strafe von 2,6 Milliarden Dollar. Es ist die höchste jemals in einem Steuerverfahren in den USA verhängte Buße. Die Schweizer mussten zudem neun Mitarbeiter entlassen und offiziell ihre Schuld anerkennen.br

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