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Run auf 'Charlie Hebdo' in Deutschland - Gewalt in Afrika

Veröffentlicht am 18.01.2015, 15:36
Run auf 'Charlie Hebdo' in Deutschland - Gewalt in Afrika

BERLIN (dpa-AFX) - Im Westen ist die erste Ausgabe des Satiremagazins "Charlie Hebdo" nach den Terroranschlägen von Paris schnell vergriffen, in der islamischen Welt löst das Blatt hingegen zum Teil tödliche Gewalt aus. Zehn Tage nach den tödlichen Attentaten in Frankreich erschien am Samstag die erste Ausgabe des französischen Blattes in Deutschland - und war wie in anderen Teilen Europas binnen kurzem ausverkauft. Am extremsten waren die Reaktionen auf die Darstellung des Propheten Mohammed auf der Titelseite im Niger. In dem überwiegend muslimischen Land Zentralafrikas gingen die Menschen den zweiten Tag in Folge gegen das Magazin auf die Straße. Seit Freitag starben mindestens zehn Menschen, Kirchen standen in Flammen.

Bei dem Terroranschlag auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" waren am 7. Januar in Paris zwölf Menschen getötet worden. Als Auslöser des Attentats gelten teils derbe Mohammed-Karikaturen des Satiremagazins. Auch die neue Ausgabe zeigt auf dem Titelblatt eine Zeichnung des Propheten. Die Auflage des Magazins wurde in unbekannte Höhen katapultiert: Vor den Attentaten wurden 60 000 Hefte gedruckt. Danach sollte das Magazin zunächst mit drei, dann mit fünf Millionen Exemplaren erscheinen, am Samstag wurde die Auflagenzahl auf sieben Millionen erhöht.

Nach Deutschland wurde nur ein kleiner Teil der Auflage geliefert, weil der Ansturm auf die Hefte in Frankreich so gewaltig ist. Hunderte Menschen harrten deshalb nachts teils stundenlang vor noch geschlossenen Zeitungsläden aus, nur um dann doch mit leeren Händen nach Hause zu gehen.

Im Niger steckten die Demonstranten mindestens sieben Kirchen in Brand. Neben den zehn Toten wurde auch eine unbekannte Zahl von Menschen bei den Unruhen verletzt, sagte der Präsident des Landes, Mahamadou Issoufou. Auch in anderen Ländern wie etwa Pakistan und Algerien hatte es gewaltsame Proteste gegen die Zeichnung gegeben.

Nach den Glaubensvorstellungen von Muslimen dürfen weder Gott noch der Prophet Mohammed bildlich dargestellt werden. "Charlie Hebdo"-Chefredakteur Gérard Biard verteidigte in einem Interview das Vorgehen der Zeitschrift. Er hielt den Protesten entgegen: "Jedes Mal, wenn wir eine Karikatur Mohammeds zeichnen; jedes Mal, wenn wir eine Karikatur eines Propheten zeichnen; jedes Mal, wenn wir eine Karikatur Gottes zeichnen, verteidigen wir die Religionsfreiheit", sagte er NBC News.

Islamische Gelehrte der hoch angesehenen Azhar-Universität in Kairo riefen Muslime in aller Welt dazu auf, die jüngsten Karikaturen zu ignorieren. Gläubige sollten sich nicht durch die "Ignoranz" anderer verleiten lassen, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Dem Westen warfen die Gelehrten Provokation vor: Meinungsfreiheit bedeute nicht, andere in ihrem Glauben zu beleidigen: "So, wie wir an persönliche Freiheiten glauben, (...) glauben wir auch an gegenseitigen Respekt.

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