ESSEN (dpa-AFX) - Der Essener Energieversorger RWE (ETR:RWE) könnte der Ukraine im Falle einer Verschärfung der Krise Gas liefern. Es bestehe ein Rahmenvertrag mit dem ukrainischen Energiekonzern Naftogaz, der die Option zur Lieferung von jährlich bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Gas beinhaltet, sagte ein RWE-Sprecher am Mittwoch. In diesem Jahr sei noch kein Gas von RWE in die Ukraine geliefert worden. Ob es aktuell eine Anfrage von Naftogaz gebe, wollte der Sprecher nicht kommentieren. Es müssten jeweils beide Seiten zustimmen. Russland hatte am Vortag mitten in der schweren Krise mit der Ukraine die Gaspreise für den Nachbarn erhöht und die Tilgung von Schulden gefordert.
RWE-Finanzvorstand Bernhard Günther hatte am Vortag bei der Bilanzvorlage des Konzerns bereits auf einen Rahmenvertrag mit der Ukraine hingewiesen. 'Falls es von Osten her zu Komplikationen kommt, könnte das Gas von Westen her fließen', so Günther. Aus welchen Ländern das Gas für die Ukraine kommen würde und auf welchem Weg es ins Land gelangen würde, dazu kann RWE nach eigenen Angaben nichts sagen. Das Gasportfolio des Unternehmens speist sich nach den aktuellsten Angaben aus dem Jahr 2012 vornehmlich aus Lieferungen aus Russland (31 Prozent), Norwegen (24 Prozent) und den Niederlanden (21 Prozent).ja