ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE (XETRA:RWEG) traut sich derzeit keine längerfristige Prognose zu. "Es wäre fahrlässig angesichts der derzeitigen Unsicherheiten, mit einem gewissen Grad an Überzeugung, mittelfristige Ziele zu verkünden", sagte Vorstandschef Peter Terium bei der Bilanz-Pressekonferenz am Dienstag in Essen. "Wir arbeiten in unseren Planungen mit mehreren Szenarien." Terium verwies auf offene Fragen, die gravierende Auswirkungen auf die Geschäfte haben dürften.
Erst in ein bis zwei Jahren dürfte klarer sein, wie die Gestalt des Strommarkts und die Strompreise künftig aussehen, sagte Terium. Auch die Frage, ob die Konzerne die milliardenschwere Atomsteuer zurückbekommen, werde massive Auswirkungen auf die Bilanz haben. RWE gab daher nur einen Ausblick für dieses Jahr. Demnach dürften die Gewinne weiter sinken. Beim um Sondereffekte bereinigten nachhaltigen Nettoergebnis stellte das Unternehmen 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro in Aussicht (2014: 1,3). Die Rheinische Post berichtete, dass der Wert 2016 auf 800 Millionen Euro fallen könnte. Terium bezeichnete dies aber nur als eines der möglichen Szenarien.