😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Ärzte drohen mit Streik ab Dienstag

Veröffentlicht am 31.08.2012, 16:54
BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Scheitern der niedergelassenen Ärzte bei den Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen wollen die Mediziner bereits ab diesem Dienstag viele Praxen aus Protest geschlossen halten. 'Die Krankenkassen haben bis Montag Zeit nachzubessern, sonst werden die Streikmaßnahmen unmittelbar beginnen', heißt es laut 'Bild am Sonntag' in einer Erklärung von 14 Ärzteverbänden, die 120.000 der 150.000 niedergelassenen Ärzte in Deutschland repräsentieren. Patienten sollten sich besser gleich ins Krankenhaus einweisen lassen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) war mit ihren Honorarforderungen in Verhandlungen mit den Krankenkassen gescheitert. Die Ärzte sollen 2013 mindestens 270 Millionen Euro mehr bekommen. Die KBV hatte ein Plus von 3,5 Milliarden Euro gefordert. Nachdem sich beide Seiten nicht einigen konnten, hatte ein unabhängiger Schlichter im Schlichtungsgremium, dem Erweiterten Bewertungsausschuss, den Ausschlag gegeben. An diesem Montag wird noch über einzelne Stellschrauben beim Honorar weiterverhandelt.

Die Bundesregierung ermahnte die Mediziner. 'Das darf nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden', sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur dpa. Das Ministerium könne in dem Verfahren lediglich prüfen, ob es rechtmäßig abgelaufen sei. Eine inhaltliche Beurteilung sei nicht vorgesehen. Beide Seiten - also auch die KBV - könnten gegen den Beschluss allerdings klagen.

Die Ärzte hatten die eine Erhöhung der Honorare um elf Prozent gefordert, aber nur um 0,9 Prozent erreicht. Sie drohen laut dem Zeitungsbericht nun, nur noch die gesetzliche Minimalversorgung sicherzustellen, Patienten mit akuten Erkrankungen an Krankenhäuser zu verweisen und auch Praxen vollständig zu schließen. Den rund 70 Millionen Kassenpatienten drohen erhebliche Wartezeiten, wenn sie einen Arzt brauchen.

Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, sagte der 'Bild am Sonntag': 'Patientinnen, die häufig kontrolliert werden müssen, sollten sich am besten gleich in die stationäre Behandlung begeben, da wir dafür in den kommenden Tagen und Wochen keine Zeit haben werden.'

Die Erklärung unterzeichneten den Angaben zufolge die Verbände der Augenärzte, Dermatologen, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Kinder- und Jugendärzte, Internisten, Nervenärzte, Neurologen, Psychiater, Rheumatologen, Diabetologen, Kardiologen, der Pneumologen sowie der NAV-Virchow-Bund. Der Vorsitzende dieses Verbands, Dirk Heinrich, sprach von einem inakzeptablen Honorarergebnis. 'Der Beschluss konterkariert alle gesetzgeberischen Maßnahmen des Versorgungsstrukturgesetzes, das verhindern sollte, dass die medizinische Versorgung ganzer Landstriche durch Ärztemangel ausblutet.' Dieses Gesetz hatte die Koalition auf den Weg gebracht.

Der Kassen-Verband hatte die Honorare um rund 2,2 Milliarden Euro kürzen wollen. 2011 hatten die Ärzte von den Kassen nach deren Angaben 33,3 Milliarden Euro bekommen. Vier Jahre zuvor waren es noch 27,4 Milliarden./bw/DP/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.