PARIS (dpa-AFX) - Zwischen Frankreich und Deutschland gibt es weiter Streit über eine Nominierung von Wolfgang Schäuble zum neuen Eurogruppenchef. Die Personalie sei ein 'extrem sensibles Thema', sagte der neue französische Europaminister Bernard Cazeneuve am Dienstag nach Gesprächen mit seinem deutschen Amtskollegen Michael Link in Paris. Eine Einigung könne es nur im Rahmen eines europapolitischen Gesamtpakets geben. Gegen welche Zugeständnisse Frankreich seine Vorbehalte gegen Schäuble aufgeben könnte, sagte er jedoch nicht.
Bis zum Machtwechsel in Frankreich vor rund einem Monat hatte der deutsche Finanzminister als aussichtsreichster Kandidat für den Chefsessel in der Eurogruppe gegolten. Nach dem Wahlsieg des Sozialisten François Hollande bei der Präsidentenwahl am 6. Mai hat sich die Situation allerdings geändert. Der CDU-Politiker Schäuble gilt in der Eurogruppe - zusammen mit seinen Kollegen aus den Niederlanden und Finnland - als klarer Befürworter eines strikten Sparkurses. Hollande will hingegen den Schwerpunkt in Richtung Wachstumspolitik verlagern und dafür auch Staatsgelder in die Hand nehmen.
Diplomaten in Brüssel und Paris rechnen nicht damit, das vor Abschluss der französischen Wahlen zur Nationalversammlung am kommenden Sonntag eine Entscheidung über die Personalfrage fällt. Falls sich Deutschland und Frankreich gegenseitig blockierten, müsse Juncker notfalls noch mehrere Monate weiter amtieren, sagte zuletzt ein hoher EU-Verantwortlicher, der namentlich nicht genannt werden wollte./aha/DP/bgf
Bis zum Machtwechsel in Frankreich vor rund einem Monat hatte der deutsche Finanzminister als aussichtsreichster Kandidat für den Chefsessel in der Eurogruppe gegolten. Nach dem Wahlsieg des Sozialisten François Hollande bei der Präsidentenwahl am 6. Mai hat sich die Situation allerdings geändert. Der CDU-Politiker Schäuble gilt in der Eurogruppe - zusammen mit seinen Kollegen aus den Niederlanden und Finnland - als klarer Befürworter eines strikten Sparkurses. Hollande will hingegen den Schwerpunkt in Richtung Wachstumspolitik verlagern und dafür auch Staatsgelder in die Hand nehmen.
Diplomaten in Brüssel und Paris rechnen nicht damit, das vor Abschluss der französischen Wahlen zur Nationalversammlung am kommenden Sonntag eine Entscheidung über die Personalfrage fällt. Falls sich Deutschland und Frankreich gegenseitig blockierten, müsse Juncker notfalls noch mehrere Monate weiter amtieren, sagte zuletzt ein hoher EU-Verantwortlicher, der namentlich nicht genannt werden wollte./aha/DP/bgf