STUTTGART (dpa-AFX) - Sie soll Arbeiter entlasten, die Arbeitgeber wollen ihr jedoch an den Kragen: Die sogenannte Steinkühlerpause. Nach Auffassung von Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) läuft die Metall- und Elektroindustrie auch mit der nach einem ehemaligen IG-Metall-Bezirksleiter benannten Erholungszeit von fünf Minuten pro Stunde gut. Die Tarifpartner müssten entscheiden, ob sie noch zeitgemäß sei, sagte Schmid der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart.
Die Arbeitgeber kritisieren, dass die Pause die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen schmälere. Sie sei ein alter Zopf, der dringend abgeschnitten gehöre.
Dem widersprach der Namensgeber der Pause, Franz Steinkühler. "Die Pause ist so aktuell wie eh und je", sagte er. Überlastung sei nach wie vor ein Phänomen in der Metall- und Elektroindustrie. Bei der Akkordarbeit herrschten sehr hohe Taktzeiten, die man in sieben Stunden ohne Auszeiten nicht ertragen könne.
Es gebe ja nicht nur fitte 18-Jährige, sondern auch 55- und 60-Jährige in der Produktion: "Die Arbeitsbedingungen müssen so sein, dass ein Metaller die Rente aufrecht und nicht auf allen Vieren erreicht."/jug/DP/zb