Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

Schuldengrenze der USA: Steile Renditeanstiege und drohender Zahlungsausfall

Veröffentlicht am 23.05.2023, 22:42
© Reuters.
US1MT=X
-

Investing.com - Derzeit sorgt die Frage, ob die USA ihre Schuldenobergrenze rechtzeitig anheben können, für Nervosität und Unruhe unter Investoren. Die Renditen kurzlaufender Staatsanleihen steigen, während die Sorge vor einem Zahlungsausfall der USA wächst. Ein Zahlungsausfall könnte das Vertrauen der Anleger erschüttern, zu einem steilen Zinsanstieg und erheblichen finanziellen Konsequenzen führen.

Renditen von kurzlaufenden Staatsanleihen legten am Dienstag zunächst deutlich zu, nur um anschließend leicht zurückzugehen. Insbesondere bei den einmonatigen T-Bills war ein kräftiger Renditeanstieg zu beobachten. Sie stieg zeitweise bis auf 5,8883 % und erreichte damit ein neues Mehrjahreshoch. Zum Handelsschluss rentierten die Kurzläufer jedoch wieder knapp über 5,60 %. Die Ursache für die nervösen Handelsaktivitäten ist die Sorge vor einem Zahlungsausfall der USA. Laut dem US-Finanzministerium könnte dies bereits Anfang Juni der Fall sein.

Nach einem Treffen zwischen Präsident Biden und dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, am Montag, das beide Seiten als produktiv bezeichneten, aber ohne eine Einigung zur Anhebung der Schuldenobergrenze endete, wollen sie nun täglich miteinander sprechen.

Seit dem Tiefpunkt Mitte April hat die Rendite um mehr als 240 Basispunkte zugelegt. Darin spiegelt sich die Angst der Marktteilnehmer vor einer möglichen "finanziellen und wirtschaftlichen Katastrophe" wider, wie es US-Finanzministerin Janet Yellen kürzlich formuliert.

Ohne eine Einigung über die Schuldengrenze drohen der größten Volkswirtschaft der Welt ernste Konsequenzen. Die USA könnten Schwierigkeiten haben, ihre fälligen Schuldenzahlungen zu leisten, was zu einem Zahlungsausfall führen würde. Dies hätte Auswirkungen auf das Vertrauen der Anleger und könnte erhebliche Instabilität auf den Finanzmärkten verursachen. Es könnte zu einem deutlichen Anstieg der Zinsen kommen, was sich negativ auf Kredite, Hypotheken und andere Schulden auswirken würde.

Um die Folgen eines Zahlungsausfalls abzumildern, könnte die US-Regierung gezwungen sein, drastische Maßnahmen zur Ausgabenreduzierung zu ergreifen. Dies würde zu erheblichen Kürzungen staatlicher Programme und Dienstleistungen führen, einschließlich Sozialversicherung, Gesundheitswesen, Bildung und Verteidigung.

Seit 1960 wurde die Schuldengrenze in den USA insgesamt 78 Mal angehoben. Darin spiegeln sich die finanziellen Herausforderungen, mit denen die größte Volkswirtschaft der Welt immer wieder konfrontiert ist. Jede Anhebung der Schuldengrenze ist ein politisch bedeutender Schritt, der hitzige Debatten und strategische Verhandlungen auslöst.

Der immense Druck auf den Schultern der Verantwortlichen und die möglichen Auswirkungen auf das nationale und internationale Finanzsystem haben jedoch in der Vergangenheit stets dazu geführt, dass eine Lösung zur Anhebung der Schuldenobergrenze gefunden wurde. Durch politische Kompromisse, manchmal erst in letzter Minute, konnte eine drohende Finanzkrise abgewendet werden.

Angesichts der Tatsache, dass in der Vergangenheit immer eine Lösung gefunden wurde, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Republikaner und Demokraten auch diesmal gemeinsame Wege finden, um das Schuldenlimit anzuheben. Dennoch bleibt die politische Landschaft in den USA vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen im nächsten Jahr volatil und nichts ist in Stein gemeißelt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.