Investing.com - Die von den Notenbanken praktizierte Geldpolitik sei in den vergangenen Jahren "zu expansiv" gewesen, sagte der Vorsitzende der Schweizer Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, am Freitag auf einer von CNBC organisierten Podiumsdiskussion im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos.
"Im Nachhinein betrachtet war die Geldpolitik wahrscheinlich überall etwas zu expansiv", so Jordan. Die Notenbanken hätten "wahrscheinlich alle den Inflationsdruck im Jahr 2021 unterschätzt". Nach Einschätzung des SNB-Leiters dürfte die Kerninflation nicht so schnell zurückgehen. Es sei "viel schwieriger, die Inflation von 4 % auf 2 % zu bringen", betonte er.
Zum Schluss ging Jordan noch auf die allgemeine Konjunkturlage in den USA und Europa ein und meinte, dass "die Inflation immer noch auf einem Niveau ist, das eine straffere Geldpolitik erforderlich macht".
Preisstabilität sollte für die Zentralbanken "absolute Priorität" haben, betonte Jordan, der jedoch nicht sagen konnte, ob sich am Horizont bereits eine Rezession abzeichnet.
Jordan hofft, dass sich die Auswirkungen einer strafferen Geldpolitik auf die Realwirtschaft in Grenzen halten, doch das lässt sich nur schwer vorhersagen", resümierte er.
Nach den Äußerungen von Jordan gab der Schweizer Franken nach. Der USD/CHF kletterte um 0,38 % auf 0,9197 Franken, während der EUR/CHF um 0,47 % auf 0,9967 Franken zulegte.
von Robert Zach