😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

'Spiegel': Rentenkonzept der Koalition könnte Milliarden kosten

Veröffentlicht am 23.09.2012, 15:35
BERLIN (dpa-AFX) - Das Unionskonzept zur Lösung des Rentenstreits in der Koalition kann nach einem 'Spiegel'-Bericht zu erheblichen Milliardenkosten für den Bundeshaushalt führen. Für eine Änderung der bisherigen Anrechnung der Riester-Rente bei der Grundsicherung im Alter würden bis zu vier Milliarden Euro veranschlagt, schreibt das Magazin. Mit der Maßnahme will die Union künftig private Vorsorge besser belohnen.

Zudem sollen bei Müttern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, die Erziehungszeiten bei der Rente höher bewerten werden. Würden bei künftigen Rentnerinnen zwei Entgeltpunkte mehr angerechnet, stiegen die zusätzlichen Ausgaben bis 2030 um sieben Milliarden Euro. Würden auch die Mütter berücksichtigt, die bereits in Rente seien, steige die Belastung um mehr als 13 Milliarden Euro.

Nach Angaben der 'Leipziger Volkszeitung' von Samstag haben sich Union und FDP auf eine grundsätzliche Verbesserung beim Erwerbsminderungsschutz für jene verständigt, die nicht bis zum 67. Lebensalter arbeiten können. Grundsätzliche Einigung herrsche auch bei der Frage einer generell verbesserten Anerkennung von Erziehungsleistungen. Milliardensummen könnten aber aus Haushaltsgründen nicht bewegt werden. Deshalb sei eine nach sozialen Gesichtspunkten eingeschränkte Teilverbesserung möglich.

Der Arbeitnehmerflügel der CDU mahnte ein rasches Konzept an: 'Wir müssen verhindern, dass die Altersarmut zunimmt', sagte der stellvertretende Vorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, der Deutschen Presse-Agentur. Es müsse jetzt gehandelt werden. Sonst werde bis 2030 mindestens ein Drittel der Arbeitnehmer weniger als die Grundsicherung im Alter erhalten.

Bäumler zeigte Sympathie für die von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vorgeschlagene Zuschussrente. Danach sollen kleine Renten langjähriger Beitragszahler auf bis zu 850 Euro aufgestockt werden, finanziert aus Steuer- und Beitragsgeldern.

Der CDA-Vize verlangte ein Ende der Förderung der Riester-Rente. 'Die dafür verwendeten acht Milliarden Euro im Jahr sollen lieber in die Rentenversicherung gesteckt werden. Wir müssen eine Absenkung des Rentenniveaus von 50 auf 43 Prozent verhindern.'

SPD-Chef Sigmar Gabriel verteidigte das von ihm vorgelegte Rentenkonzept und forderte Kritiker in seiner Partei und bei den Gewerkschaften zu mehr Augenmaß auf. Die SPD dürfe nicht Dinge in ihr Wahlprogramm schreiben, von denen sie schon bei der Verabschiedung wisse, dass die Hälfte davon nach der Wahl nicht umsetzbar sei, mahnte Gabriel bei einem SPD-Landesparteitag am Samstag in Dresden.

Eine SPD-Arbeitsgruppe hatte unter seiner Leitung einen Entwurf für ein Rentenkonzept erarbeitet, über das der Vorstand an diesem Montag beraten will. Parteilinke und Gewerkschafter wollen unter anderem die Senkung des Rentenniveaus von jetzt gut 50 auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns rückgängig machen.

Gabriel argumentierte: '50 Prozent eines geringen Gehaltes bringt heute weniger Rente als 43 Prozent eines besseren Gehalts.' Deswegen wolle er lieber über die Verbesserung der Löhne und Gehälter reden als über eine Änderung der Rentenformel. Er sei gegen eine 'Abteilung 'Wünsch Dir was''. Nach Gabriels Angaben laufen die Forderungen der Gewerkschaften auf 30 Milliarden Euro Mehrausgaben in der gesetzlichen Rentenversicherung hinaus./sl/ols/jos/DP/edh

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.