FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sparpolitik in der Eurozone funktioniert nach Einschätzung der Standard Charered Bank nicht ohne Wachstum. 'Es kann daher von Vorteil für die Eurozone sein, dass mit Francois Hollande in Frankreich ein Politiker Präsidenten geworden ist, der mehr auf Wirtschaftswachstum setzt', sagte Gerard Lyons, Chefvolkswirt der britischen Großbank, am Mittwoch in Frankfurt. 'Die bisher getroffenen notwendigen Struktur- und Sparmaßnahmen führen zunächst zu einer Verschlechterung der Staatsfinanzen.' Die Märkte wollten hingegen rasch Erfolge sehen. Denkbar zur Stützung des Wachstums seinen Gemeinschaftsanleihen die Projekte in den Krisenländern finanzierten und eine Stärkung Europäischen Investitionsbank (EIB).
'Langfristig kann die Eurozone jedoch nicht ohne eine politische Union funktionieren', sagte Lyons. Kerneuropa müsse sich hier mehr engagieren. Dazu sei auch eine stärkere Unterstützung der Peripherieländer durch die starken Länder notwendig. Eine Alternative wäre ein zweigeteilter Euro für die Kern- und Randländern. 'Dies dürfte aber kaum um- und durchsetzbar sein', sagte Lyons
Die Lösung der Eurokrise bleibe sehr schwierig, da der Abbau von staatlichen und privaten Schulden eine lange Zeit brauche, sagte Lyons. Nach dem Beginn der Schuldenkrise sei sehr viel Geld aus den Peripherieländer in die Kernländer zurückgeflossen. Diese Kapitalflüsse müssten jetzt wieder umgekehrt werden. 'Griechenland wird angesichts der jüngsten politischen Turbulenzen den Euro wohl verlieren', erwartet Lyons. Der Ökonom geht jedoch davon aus, dass die Währungsunion nach einem Austritt Griechenlands weiter fortbestehen kann, auch wenn Ansteckungseffekte auf andere Krisenländer der Eurozone nicht auszuschließen seien.
Die Aussichten für das weltwirtschaftliche Umfeld beurteilt Lyons jedoch zuversichtlicher. 'Die EZB hat in der Eurozone durch ihre Dreijahrestender zunächst Schlimmeres verhindert.' Zudem seien die USA nicht wie von einigen erwartet in eine Rezession gerutscht. Ferner halte sich die chinesische Wirtschaft trotz einer Wachstumsabschwächung. Auch langfristig seien die Aussichten für China günstig, weil die Politik in Peking derzeit stärker auf die Förderung der Binnnennachfrage setze. Auch Deutschland bleibe eine Stütze der Weltwirtschaft. In Lateinamerika aber auch in Afrika sieht Lyons weiteres Aufwärtspotenzial.
Andererseits dürfte die Konjunktur weltweit durch den Schuldenabbau in vielen Ländern gedämpft werden. Die Ausgangsposition in den Schwellenländer im Vergleich zu den Industrieländern sei jedoch wesentlich günstiger, da es hier einen größeren geld- und fiskalpolitischen Handlungsspielraum gebe./jsl/jkr
'Langfristig kann die Eurozone jedoch nicht ohne eine politische Union funktionieren', sagte Lyons. Kerneuropa müsse sich hier mehr engagieren. Dazu sei auch eine stärkere Unterstützung der Peripherieländer durch die starken Länder notwendig. Eine Alternative wäre ein zweigeteilter Euro für die Kern- und Randländern. 'Dies dürfte aber kaum um- und durchsetzbar sein', sagte Lyons
Die Lösung der Eurokrise bleibe sehr schwierig, da der Abbau von staatlichen und privaten Schulden eine lange Zeit brauche, sagte Lyons. Nach dem Beginn der Schuldenkrise sei sehr viel Geld aus den Peripherieländer in die Kernländer zurückgeflossen. Diese Kapitalflüsse müssten jetzt wieder umgekehrt werden. 'Griechenland wird angesichts der jüngsten politischen Turbulenzen den Euro wohl verlieren', erwartet Lyons. Der Ökonom geht jedoch davon aus, dass die Währungsunion nach einem Austritt Griechenlands weiter fortbestehen kann, auch wenn Ansteckungseffekte auf andere Krisenländer der Eurozone nicht auszuschließen seien.
Die Aussichten für das weltwirtschaftliche Umfeld beurteilt Lyons jedoch zuversichtlicher. 'Die EZB hat in der Eurozone durch ihre Dreijahrestender zunächst Schlimmeres verhindert.' Zudem seien die USA nicht wie von einigen erwartet in eine Rezession gerutscht. Ferner halte sich die chinesische Wirtschaft trotz einer Wachstumsabschwächung. Auch langfristig seien die Aussichten für China günstig, weil die Politik in Peking derzeit stärker auf die Förderung der Binnnennachfrage setze. Auch Deutschland bleibe eine Stütze der Weltwirtschaft. In Lateinamerika aber auch in Afrika sieht Lyons weiteres Aufwärtspotenzial.
Andererseits dürfte die Konjunktur weltweit durch den Schuldenabbau in vielen Ländern gedämpft werden. Die Ausgangsposition in den Schwellenländer im Vergleich zu den Industrieländern sei jedoch wesentlich günstiger, da es hier einen größeren geld- und fiskalpolitischen Handlungsspielraum gebe./jsl/jkr