FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmensgründer rechnen sich ihre Geschäftspläne anfangs häufig schön. Im Schnitt unterschätzten sie ihren Finanzbedarf gewaltig, heißt es in einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Studie der KfW-Bankengruppe auf der Grundlage von rund 6 600 Unternehmensgründungen.
Der tatsächliche Finanzbedarf sei im Mittel mehr als doppelt so hoch (+122 Prozent) ausgefallen wie zunächst im Businessplan angenommen, teilte die staatliche Bank mit. Auffällig dabei: Wer zunächst einen eher niedrigen Finanzbedarf ermittelt hat, muss später am meisten nachschießen: Bei Geschäftsplänen mit einem Volumen von bis zu 25 000 Euro lag der tatsächliche Bedarf über dem Dreifachen (+234 Prozent). Nur bei 28 Prozent der Geschäftspläne blieb das Budget im Rahmen. KfW-Volkswirt Georg Metzger riet den Gründern dringend, in ihren Businessplänen jeden absehbaren Finanzbedarf einzuplanen und auch einen Puffer vorzusehen, um unerwartete Liquiditätsengpässe überbrücken zu können. Sonst könnten die jungen Unternehmen schnell in Existenznöte geraten. Rund ein Drittel der Gründer verzichten gleich ganz auf einen Plan, was Metzger für "bedenklich" hält. Die Erstellung eines Geschäftsplans sei eine notwendige Übung, um Schwachstellen im eigenen Konzept aufzudecken und mögliche Geldgeber zu überzeugen.