MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Unternehmensberatung Deloitte und das Freiburger Öko-Institut erwarten in den kommenden zwanzig Jahren einen drastischen Rückgang des europäischen Erdgasbedarfs. In Deutschland werden demnach im Jahr 2030 noch etwa 650 Terawattstunden Erdgas benötigt, etwa ein Drittel weniger als 2021. Das teilte Deloitte am Freitag in München mit.
Bis 2040 könnte der Bedarf demnach um zwei Drittel sinken und bis 2050 um 95 Prozent. Grundlage dieser Schätzungen ist die Annahme, dass die EU-Staaten ihre Klimaziele einhalten. Die Bundesregierung will die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 erreichen.
Die Autoren der gemeinsamen Studie gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren zunächst vor allem der Erdgasverbrauch im Gebäudesektor sinken wird, also von Privathaushalten, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Ab 2030 könnte dann laut Studie in der Industrie die beschleunigte Umstellung von Erdgas auf CO2-neutrale Energieversorgung folgen.